Metadata: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

G 445 20 
— 
Die hauptsächlichsten Lagerstätten sind „Panama“ 
am Canaverales-Flusse, „Atara" und „La 
Colorado“. In ihrer Nachbarschaft ist auch 
Goldquarz entdeckt worden. Das goldbaltige 
Schwemmland hat eine Dicke von 3 bis 10 Fuß 
und sein Gold ist sehr fein. Vereinzelte Pfannen- 
wäscher erzielen 3 bis 5 8 täglich. Einige 
Stellen auf dem Grunde der Henriquex-Ader er- 
gaben 240 g bis zu einem Pfund feines Gold auf 
die Tonne. Andere lieferten beim Versuch 160 g 
auf die Tonne. Am Tigui arbeiten gegen- 
wärtig zwei omerikanische Gesellschaften, und eine 
französische Gesellschaft hat daselbst erfolgreiche 
Versuche angestellt. Die klimatischen Verhältnisse 
find günstig und die Ländereien in der Nachbar- 
schaft für den Betrieb der Landwirtschaft geeignet. 
Am Cauca, oberhalb seines Zusammenflusses 
mit dem Nechi liegen die Alluvialminen von 
Caceres, wo viele amerikanische Gesellschaften 
tätig sind. In diesem Abschnitt ist noch ein 
gutes Stück Gebiet nach dem hydraulischen Ver- 
fahren auszubeuten; hier herrscht Überfluß an 
Wasser, hier gibt es natürliche Wasserläufe und 
Abladegelegenheiten. Noch weiter flußaufwärts 
am linken Ufer sind die öden Gegenden von 
Sinatabe und Dabeiba. Dieses Dabeiba ist von 
dem neuen Dabeiba im Choco-Gebiet zu unter- 
scheiden, das vor einigen Jahren an der Quelle 
des Andagueda-Flusses entdeckt wurde und von 
einer einheimischen Gesellschaft ausgebeutet wird. 
Weiter südlich sind die Minen von Frontino, 
Buritica und Canasgordas auf dem linken Ufer 
und von Titiribi und Zaucudo auf dem rechten 
Ufer. Die letztere Mine ist seit vierzig Jahren 
in Betrieb und liefert Gold und Silberquarz mit 
hübschem Gewinn. Die Anwendung besonderer 
und verwickelter Gewinnungsmethoden haben den 
Betrieb sehr kostspielig gemacht. 
Die Gruppe der Andesminen, die weiter 
südlich auf dem linken Ufer des Cauca liegt, 
wird teilweise von englischen Gesellschaften aus- 
gebeutet und liefert lohnende Erträge. 
Im Mittelpunkte von Antioquia, sübdöstlich 
von Modellin, liegt „Sonson“, wo Schwemm- 
sand wie auch Gold= und Silberquarz, Kupfer 
und andere Metalle, alles durcheinander, ge- 
funden werden. Das Mineral wird dort kon- 
zentriert und behufs der Amalgamierung nach 
igland versandt. Dasselbe findet bei ver- 
schiedenen Erzen statt, die aus dem Departement 
Tolima erhalten werden. 
In den hochgelegenen Zonen der Cordilleren 
finden sich zwischen dem Cauca und dem oberen 
Magdalena viele unausgebeutete Goldadern. 
Am Fuße der Hügel westlich von Puriicacion, 
Natagaima und Neiba liegt Schwemmsand. Ge- 
wisse andere Minen find einige Jahre lang von 
  
französischen Interessenten, jedoch ohne glänzende 
Ergebnisse, abgebaut worden. 
Im Departement Cauca führen alle in den 
Stillen Ozean mündenden Flüsse Gold, indessen 
sind nur einige bisher untersucht worden. In 
diesem Abschnitt liegt das große Choco-Gebiet, 
das in hydrographischer und orographischer Be- 
ziehung viel Ahnlichkeit mit der Westküste der 
Vereinigten Staaten aufweist und derselben 
geologischen Periode anzugehören scheint. Es 
schließt die Täler des Atrato-Flusses und des 
San Inan-Flusses ein, die die ungeheure Fläche 
von mehr als 5000 Quadratseemeilen Schwemm- 
land einnehmen, von der ein guter Teil reich 
und ausbentungsfähig ist. Bis jetzt ist hier nur 
wenig Arbeit verrichtet worden, obwohl eine 
amerikanische Gesellschaft in Bagado einen 
Monitor in Betrieb hat. Eine andere arbeitet 
mit einer Baggermaschine an der Mündung des 
Andagueda; weitere Baggermaschinen werden 
mit zweifelhaftem Erfolge im unteren Laufe des 
Atrato und im Auito-Flusse angewendet. Eine 
französische Gesellschaft ist zwischen den Flüssen 
Bebara und Bebarama, rechten Nebenflüssen des 
Atrato, tätig gewesen, und eine kolumbische Ge- 
sellschaft hat die Quarz-Mine von „Dabeiba“ am 
oberen Andagueda erschlossen. Die sind in Wirk- 
lichkeit die einzigen Betriebe, die in diesem un- 
geheuren Gebiet angetroffen werden. 
Die Bergbaubezirke von Medio bilden ein 
ungeheures Lager, und Millionen Dollars sind 
in dem Chocobezirk seit der Eroberung erbeutet 
worden; viele Goldlager lieferten 1 bis 2 Unzen 
auf das Kubik-YDard Geröll. In der Cargozan- 
Mine, bei Barbacoas an der pazifischen Küste, 
sind 10 300 Unzen Gold aus 200 Kubik-Yard 
goldhaltigem Geröll gewonnen worden. 
Der Andagueda, einer der Hauptnebenflüsse 
des oberen Atrato, bietet wunderbare Bedingungen 
für das hydraulische Abbauverfahren. 
Auf der Wasserscheide zwischen den Quellen 
des Atrato und des San Juan ist die „Tado“= 
Gruppe, die Platin liefert, dessen Gewinnung 
kürzlich zum Monopol der Regierung gemachk 
worden ist. 
Das Choco-Gebiet bietet für die hydraulische 
Goldgewinnung günstige Aussichten. Wenn 
Arbeitskräfte auch selten und teuer sind, so ist 
doch Antioquia nicht weit, das Arbeiter im Über- 
fluß liefern könnte. 
Die Gegend am Golf von Darien, südlich 
vom Isthmus von Panama und westlich vom 
Golf von Uraba, wurde zur Zeit der Spanier 
ausgebeutet, ist jedoch heute fast unbekannt. Ihre 
Lage ist indessen vorteilhaft, auch hat sie viele 
gute Bergbaubezirke. 
Die Departements Bolivar und Atlantico ent-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.