1. Berfassungsurkunde vom 31. Januar 1850. Art. 98. 287
Die Grundlage des Rechtszustandes der Staatsbeamten bilden §8§ 68 ff. A. L. R.
II. 10 „Von den Rechten und Pflichten der Diener des Staats.“ Dazu sind später
folgende Hauptgesetze gekommen:
1. Gesetz, betreffend die Dienstvergehen der nicht richterlichen Beamten und die Ver-
setzung derselben auf eine andere Stelle oder in den Ruhestand, vom 21. Juli 1852
(Ges.-Samml. S. 465);
. Gesetz, betreffend die Abänderung von Bestimmungen der Disziplinargesetze, vom
9. April 1979 (Ges.-Samml. S. 345);
Gesetz, betreffend die Gewährung von Wohnungsgeldzuschüssen an die unmittel-
baren Staatsbeamten, vom 12. Mai 1873 (Ges.-Samml. S. 209);
.Gesetz, betreffend die Umzugskosten der Staatsbeamten, vom 24. Februar 1877
(Ges.-Samml. S. 15);
Gesetz, betreffend die Tagegelder und die Reisekosten der Staatsbeamten, vom
24. März 1873 (Ges.-Samml. S. 123; dazu Gesetz vom 28. Juni 1875 und Ver-
ordnung, betreffend die Tagegelder und die Reisekosten der Staatsbeamten, vom
15. April 1876, Ges.-Samml. 1875 S. 370 und 1876 S. 107);
6. Gesetz, betreffend die Pensionirung der unmittelbaren Staatsbeamten, sowie der
Lehrer und Beamten an den höheren Unterrichtsanstalten mit Ausschluß der Uni-
versitäten, vom 27. März 1872 (Ges.-Samml. S. 268; dazu die abändernden Ge-
setze vom 31. März 1882, 30. April 1884, 20. März 1890, Ges.-Samml. 1882
S. 133, 1884 S. 126, 1890 S. 43);
7. Gesetz, betreffend die Zahlung der Beamtengehälter und Bestimmungen über das
Gnadenquartal, vom 6. Februar 1881 (Ges.-Samml. S. 17);
8. Gesetz, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der unmittelbaren
Staatsbeamten, vom 20. Mai 1882 (Ges.-Samml. S. 298);
9. Gesetz, betreffend den Erlaß der Wittwen- und Waisengeldbeiträge der unmittelbaren
Staatsbeamten, vom 28. März 1888 (Ges.-Samml. S. 43;
10. Verordnung wegen der den Civilbeamten beizulegenden Amtstitel und der Rang-
ordnung der verschiedenen Klassen derselben, vom 7. Februar 1817 (Ges.-Samml.
S. 61, dazu zahlreiche Abänderungen);
11. Gesetz, betreffend die Betheiligung der Staatsbeamten bei der Gründung und Ver-
waltung von Aktien-, Kommandit= und Bergwerksgesellschaften, vom 10. Juni 1874
(Ges.-Samml. S. 244).
Von diesen Gesetzen gelten die sub. Nr. 2 bis 11 auch für die richterlichen Beamten.
Der Allerhöchste Erlaß vom 6. Februar 1854, betreffend die Regelung der Staats-
dienerverhältuisse in den Hohenzollernschen Landen im Anschlusse an die für die Monarchie
gültigen gesetzlichen Vorschriften (Ges.-Samml. S. 80), hat verordnet, daß für die Hohen-
zollernschen Lande in Ansehung der Verhältnisse sowohl der unmittelbaren, als der mittel-
baren Staatsbeamten lediglich die für die übrigen Landestheile der Monarchie gültigen
allgemeinen Vorschriften, Verordnungen und Gesetze, durch welche die Bedingungen des
Eintritts in den Staatsdienst, sowie die Rechte und Pflichten der Staatsdiener bezüglich
ihres Amtes und ihrer Hinterbliebenen bestimmt sind, in Anwendung kommen sollen.
Für das Jadegebiet gelten die für die übrigen Landestheile der Monarchie er-
lassenen Staatsdienergesetze zufolge § 2 des Gesetzes, betreffend den Rechtszustand des
Jadegebietes, vom 23. März 1873 (Ges.-Samml. S. 107).
Durch die Verordnung, betreffend die allgemeine Regelung der Staatsdiener-
verhältnisse in den neu erworbenen Landestheilen, vom 23. September 1867 (Ges.=
Samml. S. 1619) ist für die im Jahre 1866 mit der Monarchie vereinigten Landes-
theile die gleiche Bestimmung getroffen, wie durch den Allerhöchsten Erlaß vom 6. Februar
1854 für die Hohenzollernschen Lande.
Ebenso ist durch das Gesetz, betreffend die Ausdehnung verschiedener Preußischer
Gesetze auf den Kreis Herzogthum Lauenburg, vom 25. Februar 1878 (Ges.-Samml.
S. 97) und durch die Verordnung, betreffend die Sinfirun Preußischer Landesgesetze
in Helgoland, vom 22. März 1891 (Ges.-Samml. S. 39) bezüglich der genannten Lan-
destheile in dieser Materie Rechtsgleichheit mit der übrigen Monarchie herbeigeführt.
Auf sämmtliche, richterliche wie nicht richterliche, Beamten finden nachstehende
uBestimmungen Anwendung.
Wegen vermögensrechtlicher Ansprüche aus ihrem Dienstverhältnisse, insbesondere
auf Gehalt, Wartegeld oder Pension steht nach §§ 1 bis 8 des Gesetzes über die Er-
weiterung des Rechtsweges vom 24. Mai 1861 (Ges.-Samml. S. 241) allen Beamten
der Rechtsweg offen. Nach Civilprozeßordnung § 715 Nr. 6, 7 sind bei Beamten nicht
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