Full text: Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat vom 31. Januar 1850.

554 VI. Das Königshaus. 1. Die wichtigsten Hausgesetze. 
a. Constitutio Achillea vom 24. Februar 1473. 
Marggrave Johanns, Marggrave Fridrich, und Marggrave Sigmund, alle und 
Ir heder von den obgeschriben lannden allen in der Marck zu Brandemburg, 
im lannd zu Francken und uff dem gebirge, erbhuldigung haben, der miteinander 
in gesamelter hant sitzen, die auch semptlich vom Reich empfahen und haben 
sollen, als wir und sie des löblich gefreyet, und privilegirt sind, und sol In 
Ir hedes zugeteiltem lannd, so wir mit tode abgegangen seind, von der lant- 
schaft und undertanen gemeiniglich die huldigung, die sie Iryeden thun, also 
gescheen und genomen werden. Wir huldigen, globen, sweren und thun, dem 
Irleuchten Hochgebornen fursten und herrn, herrn Johannsen, Marggraven 
zu Brandemburg, des heiligen Romischen Reichs Ertz Camerer und Curfursten 
2c. unnserm gnedigen herrn, und seinen menlichen leibs lehens erben, zuvorauß, 
und darczu auch den Irleuchten Hochgebornen fursten und herrn, herrn Fridrichen 
und herrn Sigmunden, Marggraven zu Brandenburg 2c., gebrüdern, und Irn 
menlichen leibs lehens erben ein rechte Erbhuldigung nach laut veterlichs 
vertrags und keiserlicher versamlung, wie dann solchs die brive darüber aus- 
gangen, eigentlich zuerkennen geben, und innhaltn dem obgenantn unnserm 
gnedigen herrn Marggrave Johannsen und seinen menlichen leibs lehens erben 
zuvoraus, und so er nymer wer, auch nicht menlicher leibs lehens erben hinter 
Im verlies, den obgnantn seinen brüdern, und Irn leibs lehens erben, als 
unnsern natürlichen erbherrn getreu, gewärtig und gehorsam zusein, Iren fromen 
zuwerben, und Iren schaden zuwenden, getreulich und on geverde, als uns 
got helff und die heiligen. Also sol Ir iglicher herr, die huldigung in seinem 
teil lannds nemen, und die uff In und sein erben zuvoraus, und darczu auch 
uff die andern seine brüdere und Ire erben gescheen lassn, wie vor geschriben 
stet, damit sie der nach laut ditz unnsers vertrags allwegen miteinander in 
Versammlung sitzen und bleiben, getreulich und ongeverde. Welcher auch fur 
und fur unter unnserm geslecht zu einer heden zeit der Curfurste ist, der sol 
von Romischen keisern, konigen und kurfursten seine bestetigung, von sein als 
eins Curfursten und von aller seiner erben, bruder, und Ir erben und vettern 
wegen, samentlich nemen, umb ursachen willen, die nicht not sind zuschreiben 
und ob es zu fellen köme das der gnantn unnser Söne einer oder zwen mit 
tod abgiengn, und einen oder mer menlicher elicher leibs erben hinter In ver- 
lassen würden So sol iglicher Son seinen vater erben, ob es Joch, ee wir 
mit tod abgangen sein zu dem falle kome, sol gleichwol nach unnserm tode, 
iglicher elicher Son seinen vater erben, ob wol derselb sein vater ee dann wir 
mit tod abgangen were. Wo aber geschee das der obgenantn unnser dreyer 
Söne einer oder mer, die wir itzund haben, bei unnserm leben stürbe 2c., und 
nicht menlicher elicher erben hinter Im verließ, so wöllen wir doch, wo wir 
anders dannoch drey Söne haben, das die dreyteil mit denselben unnsern dreyen 
Sönen, und Ir iglichs menlichen elichen leibs erben gehalten werden söollen, 
wie vorstet doch ob es zu dem falle köme, das unnser Sone Marggrave Jo- 
hanns, dem als dem eltsten das Curfurstenthumb und die land der Marck zu 
Brandemburg, wie vorgerürt ist, zu seinem teil werden sol, vor den obgenanten 
unnsern Sönen seinen brüdern mit tod abging, und nicht menlicher elicher leibs 
erben nach Im verlies, So ist unnser meynung, orden, setzen und wöllen auch, 
das alsdann der eltst unnser Sone nach im haben sol das Curfurstenthumb 
und die lannd der Marck zu Brandemburg an seines teils stat, den er hett oder 
der Im wie obstet gefallen solt, und der elter unnser Sone der geistlich worden 
sein solt den wir hetten und liessen, sol an seiner stat zu dem teil, den er im
	        
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