556 VI. Das Königshaus. 1. Die wichtigsten Hausgesetze.
a. Constitutio Achilles vom 24. Februar 1473.
oder mer, der oder die, als obsteet, geistlich werden sollen, mit Bisthümen
nicht versehen sindt, das die andern Ir brüder, die werntlich sein, und die
landt, wie obgerürt ist, innhaben, sie zu schule oder usf Iren Pfründen ver-
sorgen, und Ir einem einsyeden jars tausent Reinisch guldein geben sollen so-
lang bis sie mit Bisthümen versehen werden. Und den kböchtern so zu geist-
lichen stand, und in closter kommen, süllen unnsere werntliche Söne, Ir brüder,
Ir hede mit zweyhundert Reinischn guldein leipgedings versorgn und versehen,
ongeverde. Wir orden, meynen, setzen und wölln auch, das unnsern töchtern,
die wir nach unnserm tode hinder uns unberaten verlassen, auch die töchter,
die unnser Söne elich überkumen und in elich steend beraten würdn, Ir dheiner
über zehen tausend Reinisch guldin zu heiratgut pflichtig sein sol, zugeben,
darczu eine zimliche fertigung, nach Irer brüder oder vaters, die oder der sie
also beraten würden, eren, und das sich auch Ir yede, ee sie elich beygeslaffen
hat, nach aller notdurfft in der besten form, verczeihen sol, veterlichs müter-
lichs und brüderlichs erbs, doch sol er weder lannd oder leut darczu vergeben;
Wo auch der obgnantn unnser eltsten dreyer Sön, Marggrave Johanns,
Marggrave Fridrich, oder Marggrave Sigmund, einer oder mer, on menlich
elich erben, dieweyl wir lebtten abgingn, so wöllen wir doch in obgeschribner
maß, das die eltsten dornach werntlich werden, damit allwegn drey, soferrn
Ir anders so vil sind, werntlich bleiben; sein Ir dann zwen, dieselben zwen
teil haben, und es halten nach laut des alters, und wievorstet, ongeverde.
Wir orden, maynen, setzen und wöllen auch, das keiner unnser Söne, noch Ir
keins erben von den obgenantn unnsern landen, leuten, Slossen, Steten oder
Iren zugehörungn, noch anderm das sie von uns ererben, nichts, noch keinerley
vergeben, oder uff felle noch zu urtet versetzen oder verkauffen sollen, bey den
obgedachten pflichten. Sie sollen des auch weder semptlich oder sunderlich
kein macht habn zuthunde in kein weis. Was sie aber zu den landen bringen,
oder das In von angefellen zustünde, mit demselben mögen sie handeln, nach
alter loblicher gewonheit. Was auch Ir iglichem so er elich wirdet zu seiner
hausfrauen Heiratsguts zusteen wirdet das sol er behalten, und in seinem teil
landes anlegen, und gebrauchen nach seinem nutz und besten, on der andern
eintrage Irrung oder hindernus. Dagegn sol er auch dieselben sein hausfrauen
in seinem teil lands verweisen, on entgeltnus der andern seiner brüder, und
Ir erben, on alles geverde. Der obgnant unnser Söne sol auch keiner die-
weyl wir in leben sind, kein schuld machen. Welcher die aber machen würd
sol er selbst nach unnserm tod von seinem teil beczaln, on hilff oder ent-
geltnus der andern. Was aber wir schuld verliessen, oder nach unnserm leben
machten, durch uns selbst oder unsern bevelh, die sollen sie gleich miteinander
beczaln, nachdem sie das golt und silber, gemüntzt, und ungemüntzt, wie vor-
steht, gleich miteinander teiln. Und umb allen haußrat, auch allen geczeug
von haubtpüchsen, und andern püchsen und geschoß, pulfer, stein, pfeyl, und
anders das darczu gehort, wollen, setzen, und orden wir, was des alles und
yedes in der Marck zu Brandemburg ist, das es unnserm Sone der die Marck
innen haben wirdet und bey denselben landen bleiben sol, so sol desgleichen
aller haußrate und aller geczeug, von püchsen, pulver, geschoß, und allem an-
derm darczu gehörig, das wir unter und uff dem gebirge haben, bey denselben
landen bleiben und söllen es unnser beid Söne, den dieselben land zugefallen,
gleich miteinander teiln, ongeverde. Wir orden, setzen und wöllen auch, das
alle privilegia von bullen, hantfesten und andern briven zu der Marck zu