VI. Das Königshaus. 1. Die wichtigsten Hausgesetze. 557
A. Constitutio Achilles vom 24. Februar 1473.
Brandemburg und denselben landen gehörn, in der Marck bleibn, und durch
den der die Marck innenhat, der herschaft und den landen zugut, getreulich
verwaret werden sollen, wo und wie In das am aller bequemlichsten sichersten
und besten bedüncket, so süllen alle privilegis, bullen, hantvesten und ander
brive die zu den lannd zu Francken gehörn, zu Cadoltzpurg, und die so zu
dem gebirg gehörn, zu Plassemberg ligen, und verwaret sein, In allen zugut,
und zu Ir iglichs notturft, so offt es sich begibt, einem als gemein als dem
andern, und welcher der dreyer unnser Sone einer oder Ir erben, des andern
privilegia, bullen und brive eins oder mer zu sein, oder seins lannds not-
turft in der Marck zu Brandemburg, zu Francken oder uff dem gebirge not-
turftig sein würde, die sollen Im von dem, oder den andern gelihen werdn.
Doch so sie der gebraucht hat dem sie gelihen weren, sol er sie dem oder den-
selben, der oder die Im sie geschickt, oder geliehen hetten, unverhindert zum
fürderlichsten widerschicken und antwortn des dann der, der sie entlehent, dem
der Im die leyhet, allwegen einen genugsamen bestalt thun und machen sol,
das es also geschee ohngeverde. So sol es gehalten werdn mit dem heilig-
thumb, gefessen und andern gots geczirden, also was des uff unnserm Sloß
zu Tangermunde, und im Sloß zu Colln an der Sprew ist, sol an denselben
beiden enden unverruckt und unverendert bleiben, und was des zu Plassem-
berg ist, sol an demselben ende bleiben, unverendert, got dem almechtigen zu
lobe, den lannden zu glückseligkeit und In allen gemainsamlich zu eren und
gut getreulich und ongeverde. Auch orden, setzen, meynen und wöllen wir,
ob der obgenantn unnser werntlichen Sön einer stürbe und unmündig kinder,
das allein Söne, oder Söne und töchter wern, hinder Im verlassen würde,
so söllen der oder die andern sein werntliche brüder derselben kinder vormünder
sein, doch söllen sie in des verstorben bruders teil landes, das denselben ge-
lassen kinden zustet, Rete ordnen und setzen, die mit dem Irn umbgeen und
getreulich handeln, und das man auch von denselben einsyeden Jars rechen-
schaft neme, und mit vleis darein gesehen damit In das Ir fürgespart werde,
und sie sollen auch denselben kinden das Ihr ausserhalben Ir der kinder selbs
sachen, nichts onwerden ongeverde. Begebe sich aber, das Ir einer stürbe und
lies keinen Son, newr töchter, und were es der in der Marck zu Brandem-
burg, so dann nach laut und Innhalt unnser ordnung, wie vorsteht, unnser
eltster Sone nach Im an sein stat zu demselbn lannd komet, söllen dieselben
töchter auch von demselben lannd außgesteurt, oder in geistlich steend versorget
werdn, mit der anczal und wie obbestimbt ist; Desgleichen welcher unnser Sön
einer im lannd zu Francken oder usf dem gebirg mit tod abging und newr
töchter hinder Im verlassen würde, sol der eltst unnser Sone der geistlich werden
solt und an sein stat zu demselben teil lannds komet desselben abgangen seins
bruders nachgelassen Töchter, wie vorgerürt ist, außsteurn, oder in geistlich
steend versorgen. Kome es aber zu dem falle das nicht mer dann zwen auß
unnsern Sönen, die werntlich wern und bliben, dadurch es zu den zweyen
teiln, wievor geschrieben ist, kumen müßt, und der eltst unter In nach der
wale die er haben sol, der einen nemen würde, welcher dann des abgangen teil
beheldet, desselben nachgelassen töchter sol er auch außsteurn und beraten wie
vorsteht; Desgleichen ob es den fale ergriff, das got gnediglich verhüte, das
zu den landen allen nicht mer dann einer werntlich und in leben were der-
selb solt der andern abgangen töchter alle die sie hinder In verlassen würdn
beraten und außsteuren, In obgeschribner mas, und es getreulich und veterlich