VI. Das Königshaus. 1. Die wichtigsten Hausgesetze. 559
A. Constitutio Achillea vom 24. Februar 1473.
schatzung oder annders das in ein küchen gehört, erobert und gewonnen wurde, sol
dem bleiben der den kosten heldet und gibt, ongeverde. Und was nach altem her-
komen der lannd an ein peut gehort, sol doran folgen und gefallen, on eintrag
unser Söne. Die obgedachten unnser lieb Söne, noch Ire erben sullen auch
miteinander zu vehden und kriegen nicht kumen, von keinerley sach, noch von
yemants annders wegen, sie selbst oder annder berürende, sunder ob spenn
oder zwitrecht zwüschen Im entstunden, so sol Ir iglicher zwen seiner Rete
darczu geben, und orden, und die zu einem heden mal, so offt des not geschee,
und zu schulden köme, an ein Stat derselben lannd am gelegensten zwischen
den solch zwitrecht entstanden were, zu tagen schickn, und möchten sich die vier
nicht geaynen, so sol der dritt Bruder ein obmann sein. Wo aber der Brüder
nicht mer wern, dann die zwen, zwüschen den die spenn und zwitrecht ent-
standen weren, sol der klagend Bruder auß des anndern beerbten besessen
Reten und mannen, in desselben lannden gesessen, einen obmann kiesen und
nemen. Und was dann die fünff oder der merer teil untter In umb solch
Ir spenn und zwitrecht, nach clag und antwort Im rechten erfinden, und er-
kennen ob sie sie sunst gutlich nit vertragn mögen, dabey sol es alsdann bleibn,
und von In und Iren erben in obgeschribner mas also gehalten. Doch sol
die rechtfertigung in der nechsten Jarsfrist geendet werden, ongeverlich, und
kein teil dem anndern das geverlich vercziehen. Auch ob der obgnant unnser
Sone oder Irer erben eins Ritter oder knecht, man oder underthanen, geistlich
oder werntlich bynnen oder ausser lannds geseßen, zu des oder der anndern
herrn, oder zu seinen, oder Irn Rittern, knechten, mannen oder underthanen,
geistlichen oder werntlichen personen zusprechen gewönnen, so sollen sich ritter,
knecht und mann von dem oder den anndern herrn und seinen rittern, knechten
und mannen, vor des oder derselben herrn, dem oder den sie zustunden, erb-
eren reten an recht benügen lassen. Were es aber gein des oder der herrn
eins oder mer underthanen, Bürgern oder gebaurn, oder geistlichen personen,
von dem oder den sol man sich an recht benügen laßen, an den enden und
steten und in den gerichten dorin ein yeder gesessen ist, und von den geistlichn
an den enden do sie es pillich pflegen, und sol solchs nicht weiter noch zu keinem
unwillen oder veintschaft wachsen, oder geczogen werden, in kein weise. Were es
aber gegen einer gemeinen Stat, von den sol man sich an recht benügen lassen,
von Irem herrn dem sie zusteet, und seinen erbern reten und über solch ob-
geschriben auß trege, sol auch der herren keiner des anndern underthanen, weder
geistlich noch werntlich inner oder ausser landes gesessen, nicht vergewaltigen,
oder verunrechten, on alles geverde. Wir orden, setzen und wöllen auch, das
unnser obgenantn Söne oder Ir erben keiner dem anndern nach seinen Slossen,
Steten, Lannden oder Leuten nicht stellen, noch in keinem geverde, oder wider
des anndern willen, Im zu schaden, die nicht einnemen sol, sunder Ir iglicher
sol des anndern Lannd, Leut und gut, so getreulich, vleißiglich und ernstlich
schützen, schirmen und hanthaben, als sein eigen Lanndt, Leut und gute, so
offt des not geschicht, on alles geverde, Wir orden, maynen, setzen und wöllen
auch, das die obgenantn unnser Söne, und Ir erben mit nymant keinerley
puntnus oder eynung eingeen sollen, es sein dann die anndern unnser Söne, Ir
Brüder und Ir erben auch mit begriffen, oder sie, Ir Lannd und Leute dorin
außgenomen, alle arglist und geverde, hirinnen gentzlich außgeschiden, und darumb,
das auch solchs alles und hedes also und wie obstet, in allen seinen stücken,
punckten, artickeln, und Innhaltungen von allen unnsern Sönen und kindern,