Full text: Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat vom 31. Januar 1850.

570 VI. Das Königshaus. 1. Die wichtigsten Hausgesetze. 
b. Der Geraische Hausvertrag vom 11. Juni 1603. 
unnd oberhalb des geburgeß iezunder hatt; oder hinfüro gefundenn wurdenn, 
auch das Keyserliche Landtgerichtt des Burggraffthumbs Nurremberck, nechst- 
gedachtenn unsern zwehen freindlichenn liebenn Vettern Marggraff Christian 
unnd Marggraff Joachim Ernsten, oder derselbenn Manlichenn Ehlichenn 
Leibeß Erbenn, oder gebrüedern, wie obgemeltt, so dieselbenn zwehn theill in 
Franckenn unnd gebürge innenhabenn werdenn, unnd ihrenn Manlichenn 
Leibeß Lehens Erbenn, gleich zuestehenn, auch das sie dieselbenn nebenn ihrenn 
Landenn unnd Leuttenn desto bass handthabenn, Schüzenn, Schirmen, unnd 
erhalten mögen. Wihr statuiren unnd wollenn auch waß wihr Marggraff 
Georg Friedrich, kunftueg sonstenn für Letztenn Willenn, ordnung unnd 
Testamentt hinterlassenn, das alle unsere freindliche geliebte Vetternn darwieder 
nicht handlenn, noch daßelbe iemandtt anderß zuethuen gestattenn, sondernn 
dehme allerdings gemehß zuegelebenn, unnd nachzuekommenn schuldig seinn 
sollenn. Was aber daß Herzogthumb Preussen anlanget, soll daßelbe nach 
unserem, unnd unsers freindtlichenn liebenn Vettern deß ieziegenn Blödenn 
Herzogenn Albrechtt Friedrichenn Marggraffenn zue Brandenburg Tödt- 
lichenn abgang, unnd so fern unser keiner Ehliche Mannliche Leibeßlebendiege 
Erbenn hinter sich verlassen würde, vermöge Königlicher belehnung, unserm 
freindtlichenn liebenn Vetternn, Marggraff Joachim Friedrichenn, Chur- 
fürstenn oder wehn S. Ld. unseren Todtt nicht erlebtt, desßelbenn Sohne 
Marggraff Johannss Sigismunden, alßdem Eltestenn, oder wen dehr, 
oder seine Erbenn nicht mehr wehrenn, alßdann denn iedeßmahls folgendenn 
unnd Regierendenn Churfürstenn verbleibenn. 
Unnd dieweill wihr unser Herzogthumb Jegerndorff Wohlgedachtem unserm 
freindlichenn liebenn Vetternn, dem ieziegenn Regierendenn Churfürstenn, unnd 
deßenn freindlichen liebenn Sohnenn, uf gewiße mahß übergebenn, darauff 
mehrwohlernanter Churfürst, solch unser Herzogthumb an iezo ferner, derselbenn 
freindlichenn geliebtenn Sohne, Herrn Johanns Georgenn, Marggraffenn 
zue Brandenburck Administratoren hoher Stiefft Straßburck aus sonderlichenn 
väterlichem willen, weil ehr gleichwohl der ander gebohrne Sohn ist, über 
das deputat, als einn Vorauß Erblich unnd eigenthumblich eingeraumbtt, so 
soll es hinfüro bey S. Ld. unnd derselben Manlichenn Leibeß Lehens Erbenn 
verbleibenn, aber mit keinen Schuldenn beschwerett werdenn, unnd da gleich 
vonn gedachtem Herrn Administratoren keinn Manlicher LehenßErbe vorhandenn 
wehre, doch vom Churfürstlichenn Hausse Brandenburck Menlichenn Stammes 
nicht gerissenn, sondern derselbenn Lyni einem wiederumb eingethan werdenn. 
Unnd soll sonstenn mit Führung des Churfürstenn und anderer Marggraffenn 
zue Brandenburck Tittuls, auch Schildtt unnd Helms, sowohl der Erbhuldi- 
gungkh halber, wie dieselb durch die zur Regierungk getrettene Chur: unnd 
Fürsten des Hauses Brandenburck vonn denn unterthanenn mit alterß hero- 
genommen, deßgleichenn welcher gestaltt allewege ein Regierender Churfürst die 
bestettigung vonn der Römischenn Keys. Majtt. unnd denn Churfürstenn, vonn 
seinn unnd aller seiner Erbenn, Brüeder, ihrer Erbenn unnd Vetternn wegenn, 
sembtlich nehmenn soll, bey Churfürst Alberti Achillis germanici obbesagter 
Verordnung verbleibenn. 
Unnd nachdehm wihr Marggraff Joachim Fridrich Churfürst, von 
Gott dem Allmechtiegenn mit vielenn Söhnenn gnedieglichenn gesegnett, daneben 
auch unser gnedieger geliebter Herr Vatter, Marggraff Johanns Georg, 
Churfürst zue Brandenburg 2c. Hochlöblicher Christsehlieger gedechttnüs, nebenn
	        
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