Full text: Die Verfassungs-Urkunde für den Preußischen Staat vom 31. Januar 1850.

612 VI. Das Königshaus. 4. Kaiserwürde. 
Mich bewogen, Euerer Königlichen Hoheit die dem neuen Verhältniß ent- 
sprechende Würde: Kronprinz des Deutschen Reichs mit dem Prädikate: 
Kaiserliche Hoheit mit der Maßgabe beizulegen, daß diesen Bezeichnungen 
die ferner beizubehaltenden Benennungen Kronprinz von Preußen und 
resp. Königliche Hoheit nachzustellen sind. Zugleich bestimme Ich, daß 
diese Würde und das damit verbundene Prädikat auch auf jeden künftigen 
Thronfolger an der Preußischen Krone ohne Weiteres übergehe. 
Die Bekanntmachung der vorstehenden Verleihung wird in geeigneter 
Weise erfolgen. 
Versailles, den 18. Januar 1871. 
An Wilhelm. 
des Kronprinzen von Preußen Königliche 
Hoheit. 
  
c. Alerhöchster Erlaß, betreffend die Bezeichnung der NBehörden und 
Veamten des Deutschen Reichs, sowie die JFeststellung des Kaiserlichen 
Wappenus und der Kaiserlichen Standarte. Vo#m 3. August 1871. 
(Reichs-Gesetzbl. S. 318 und 458.) 
Auf Ihren Bericht vom 27. Juni d. J. genehmige Ich: 
1) daß die nach Maßgabe der Verfassung und der Gesetze des Deutschen 
Reichs vom Kaiser ernannten Behörden und Beamten als Keiserliche zu 
bezeichnen sind; 
2) daß als Kaiserliches Wappen der schwarze, einköpfige, rechtssehende Adler 
mit rothem Schnabel, Zunge und Klauen, ohne Scepter und Reichsapfel, 
auf dem Brustschilde den mit dem Hohenzollernschilde belegten Preußischen 
Adler, über demselben die Krone in der Form der Krone Karls des 
Eroßen, jedoch mit zwei sich kreuzenden Bügeln, in Anwendung gebracht 
werde; 
3) daß die Kaiserliche Standarte in gelbem Grunde das eiserne Kreuz, be- 
legt mit dem Kaiserlichen, von der Kette des Schwarzen Adlerordens 
umgebenen Wappen im gelben Felde und in den vier Eckfeldern des 
Fahnentuchs abwechselnd den Kaiserlichen Adler und die Kaiserliche Krone 
enthalten soll. 
Coblenz, den 3. August 1871. 
Wilhelm. 
An den Reichskanzler. Fürst v. Bismarck. 
 
	        
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