Object: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. II. Band, 1. Abteilung. Das Albertinische Sachsen von 1500 bis 1815. (3)

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Ritterschaft zu den Waffen. Gesandte König Erichs XIV. von 
Schweden, der damals mit Dänemark im Kriege lag, erschienen 
auf dem Grimmenstein, in Frankreich fanden für Schwedens Rech- 
nung Truppenwerbungen statt, die nur gegen Dänemark und 
Kursachsen bestimmt sein konnten. Kurfürst August ließ es an 
Warnungen in Gotha nicht fehlen, erhielt aber nur ausweichende 
oder trotzige Antworten. Auf sein Betreiben ward im Nov. 1565 
ein kaiserliches Mandat erwirkt gegen jede Unterstützung Schwe- 
dens, ferner den schwedischen Gesandten das nachgesuchte freie Geleit 
für den Besuch des Reichstags zu Augsburg 1566 abgeschlagen. In- 
folgedessen schickte König Erich dem Kurfürsten am 25. November 
1566 seinc Absage. Die Kurfürstin Anna nahm natürlich in leiden- 
schaftlicher Weise für den Bruder Partei. U. a. veranlaßte sie 
den Sturz des schon unter Moritz verdienstvoll tätig gewesenen 
Kanzlers Mordeisen, weil er, mit Rücksicht auf den deutschen 
Handel, ein umfassendes Ausfuhrverbot nach Schweden beim 
Kaiser zu betreiben sich geweigert hatte. An seiner Stelle über- 
nahm die Leitung der politischen Angelegenheiten Georg Cracow, 
die der anderen Geschäfte Hieronymus Kiesewetter. 
Am 12. Dezember 1566 verhängte Kaiser Maximilian über 
Johann Friedrich die Acht, da dieser nach zweimaliger Auffor- 
derung, den Achter und seine Genossen aus seiner Umgebung zu 
entfernen, nicht gehorcht hatte. Am 13. Dezember wurde die 
Vollstreckung der Acht dem Kurfürsten August übertragen. Schon 
lange auf diesen Fall vorbereitet, konnte dieser bereits am 24. De- 
zember in einer Stärke von etwa 5500 Reitern und 31 Fähn- 
lein Fußvolk gegen Gotha marschieren. Mit ihm vereinigte sich 
Johann Wilhelm, nachdem am 3. Januar 1567 die Untertanen 
Johann Friedrichs auf einem Landtage zu Saalfeld ihres Eides 
und Gehorsams gegen jenen entbunden worden waren. Dieser 
nahm nun seinerseits den Kurfürstentitel an und ließ als solcher 
Münzen schlagen, wozu die Stempel schon seit zwei Jahren fertig 
lagen. Die Bevölkerung von Gotha war anfangs durch das von 
dem Herzog und von Grumbach ausgestreute Gerücht zum Wider- 
stand entflammt worden, als ob August zur Unterdrückung der 
evangelischen Lehre heranzöge. Bald jedoch eines Besseren belehrt,
	        
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