Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

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Stuttgart, den 12. Jan. 1808. Se. Koͤnigl. Maj. haben allergnaͤdigst geruht, 
für die Residenzen Stuttgart und Ludwigsburg, eine cigene Ober-Policei-Direction, unter 
der Leitung des Koͤnigl. Policei-Ministeriums der Residenz-Staͤdte anzuordnen, und hiebei 
den Kammerherrn, Ober. Regierungsrath Schmitz von Grollenburg zum Ober- 
Holicei-Director mi dem Nang eines Kreishauptmanns, 
den seitherigen Ober-Postmeister Halberstabt von Biberach, zum Ober-Pelicei-Rath 
in Stuttgart, und 
den Waisenhauß-Pfleg Amtsverweser, Roller, zum Ober-Policei-Rath in Ludwigs- 
burg allergnädigst zu ernennen. 
Auch ist der Ober-Policei Rath Halberstadt zum Postrath bei dem Königl. Ober- 
Post-Directorio allergnädigst ernannt worden. 
Rechts= Erkenntnitz des Kön. Ob. App. Trib. zu Tübingen. .- 
In der hofgerichtlichen, dahin verwiesenen Appellations-Sache von Urach, zwischen 
dem Burgermeister und Kronenwirth Benzenoͤder in Grosglatbach, Maulbronner Oberamts, 
Klaͤgern, Nten, und dem Rathsverwandten Reich in Urach, Bekl. Aten, die Gewaͤhrleistung 
für ein erkauftes Pferd betreffend, wird, unter Abänderung der Urthel erster Instanz, und 
umer Vergleichung sämtlicher Prozeßkosten, Beklagter sowohl zu Rükbezahlung des Kauf- 
preises, als auch zu Erstattung der auf den Unterhalt und die versuchte Kur des befragten 
Pferdes verwandten Auslagen verurtheilt. Den 9. Jan. 1808. 
Erkenntnisse des Kön. Ober-Justiz-Collegii IIten Senats in Appellations= und Ehe-Sachen. 
S , den 20. Dec. 18o08. In der Appellations: Sache von Ludwigsbing, zwi- 
schen fürstl. Renckammer, modo Königl. Ober-Finanz-Kammer und deren in Agttis 
ernannt bikus, Beklagten Appellanten an einem, und dem Kronenwirth Jacob Hein- 
rich Böhn! zu Brakenheim, Kläger, Appellaten, am andern Theil, wurde die Urtel erster 
Instanz bestätigt, daß Kliger in den Besiz des Privilegii eines genannten jährlichen Um- 
gelds à lo fl. sogleich wieder einusezen, und bis zum Austrag des Hauptstreies, falls ap- 
pellantischer Theil denselben zu prosequiren gesonnen seyn sollte, darinn ungestört zu belassen 
sei, jedoch dem appellamischen Theil eben so lange unbenommen bleibe, alles dasjenige, was 
zu künftiger Liquidation seiner auf den Fall einer für ihn obsieglichen Urtel in peritorio, 
sich ergebenden Nachforderung unumgänglich nothwendig ist, in dem Keller des Appellaten 
ordnungsmäsig vornehmen zu lass en, endlich der appellantische Theil dem Appellaten die in 
dieser Instanz aufgegangenen Prozeßkosten zu erstauen schuldig sei. 
Stutrgarr, den 7. Jan. 1808. wurden geschieden: 
1) Königl. Hof und Domainen= Kammer-Directior v. Parrot von Sturcgart, Kl. von 
Dorothea Luisa Friderika, geb. Dienij, Bekl. e cap. ver#s delert. und leztere in die Ko- 
sten verurtheilt. 
2) Philipp Jacob Gerber von Nellingen, Stuttgarter Am:s-Oberamts, Kl. von Bar- 
bare, geb. Schaaf, Bekl. exr cap. quat delert, unter Verurtheilung der leztern in die 
osten.
	        
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