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rich Ruef in Stuttgart wider den Rentkammer-Buchhalter Mezger allda, wurde lezterer zur
Bezahlung der eingeklagten Wechselforderung von 2coo fl. nebst Zinsen zu 6 pro Cent auch
Schäden und Kosten für schuldig erkannt.
In der Ations= Sache von Bebenhausen zwischen dem dortigen Speißmeister Memmin=
ger, Bekl. Anten und dem Stadtrath Neundörfer zu Würzburg, Kl. Aten, po debiti,
wurde die Urtel voriger Instanz bestätiget, die aufgegangenen Appellationskosten aber gegen
einander verglichen.
Stuttgart, den 34. Merz wurden geschieden: —
1) Mattheus Schurr von Gr. Eislingen, Goͤppinger Oberamts, von Barbara, geb.
Lipp, ex cap. Doli, eum condemnatione Reæ in expensas.
2) Abraham Teufel von Birkmannsweiler, Winnender Oberamts, von Johanna, geb.
Dobler, ex cap. quasi desert. unter Verurtheilung der leztern in die Kosten.
3) Königl. Kammerherr Obrist und Commandant, Graf von Uerküll-Gyllenband, zu
Rettweil, von Sophia Amalia Christiana von Gölluiz, und leztere in die Kosten verurtheilt.
Den 31. Merz. 1) Johann Georg Schnaufer von Nagold Kl., von Christina Bar-
bara, geb. Benntler, Bekl. ex cap. adulterit, cum condemnatione Rer in expensas.
2) Bernhard Steinmez von Derdingen, Maulbronner Oberamts, Kl. von Catharina
Juliana, geb. Kuͤmmerlin, Bekl. ex cap. quasi desert. unter Vergleichung der Kosten.
Nachricht von der Preiß-Austheilung an die evangelisch-lutherischen deutschen Schul-
lehrer für das Jahr 1807. und von der neuen Preißfrage für das Jahr 1809.
Auf die (sechste) Preißfrage, welche zu Ende des Jahrs 18os. den evangelisch= lu-
therischen deutschen Schullehrern im Königreiche zur Beantwortung vorgelegt wurde:
„Welches sind die leichtesten und wirksamsten Mittel den häufigen
„Schulversäumnißen zu steuren?“
kamen im vorigen Jahre bei der Synodalversammlung drei und dreißig Aufsätze ein,
welche gröstentheils Beweise des Nachdenkens und des Fleißes enthalten.
Unter diesen Aufsäzen zeichnete sich die Abhandlung, welche das Motte führte,
„Eprouvez toutes choses ct retenez ce qui est bon“
vor den andern durch richtige Beurtheilung der Frage, praktische Behandlung und gute,
faßliche Darstellung vortheilhaft aus. Sie erschöpft alles, was über den aufgegebenen Ge-
genstand gesagt werden konnte.
Es wurde daher derselben der erste Preiß mit fünf Dukaten zuerkannt.
Bei der Eröffnung des versiegelten Zettels zeigte sich als Verfasser Christoph Friedrich
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Sirt, Mädchen-Schulmeister zu Waiblingen.
Den zweiten Preiß mit drei Dukaten erhielt die Abhandlung mit dem Motto:
„Choisissant du comble des moyens les plus utiles & les plus praticables & s'en ser-
„vant avec précaution & sagesse, rarement on manquera eelsct.“
welche der erstern an Vollständigkeit sehr nahe kommt. Der Verfaßer ist: Johann Ben-
jamin Scheurlin, Schulmeister zu Bernhausen, Stuttgarter Dicese.