Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1808. (3)

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bei dem Ort, zu welchem sie gehoͤren, angezeigt; sie erhalten aber keine eigene Nummer, 
indem sie nicht als für sich bestehend angesehen werden können. Kolonien, welche zwar ur- 
sprünglich auf fremden Markungen angebaut sind, hingegen eine eigene Gemeinde-Berfass- 
sung und einen eigenen Orts-Magistrat haben, sind wie andere Hauptorte zu behandeln, 
und erhalten daher ihre eigene Orts-Tabelle und eine eigene Nummer in der Oberamtstabelle. 
IV) Sämtliche unter einem Oberamt stehenden Orte sind in der Haupttabelle in der Maa- 
se von einander zu unterscheiden, daß zuerst die Königl. Kammer-Orte und sodann die Pa- 
trimonial-Orte nach der Ordnung ihrer Bestzer eingetragen werden. Bei jedem Ort ist be- 
soa zu bemerken, ob es eine Stadt oder ein Marktfleken, Dorf, Weiler oder Schloß- 
gut sei. 
V) Wenn mehrere Orte einen eigenen untergeordneten Stab oder eine besondere Patri- 
monialherrschaft ausmachen, so ist zwar jeder Ort mit seiner eigenen Nummer in der Hber- 
amts-Tabelle anzuführen; es sind aber sämtliche in dieser näheren Verbindung mit einan- 
der stehende Orte unter der ausdrüklichen Bemerkung ihres besondern Verhältnisses zusam- 
menzustellen. 
VI) Finden bei einem Hauptort und den auf dessen Markung liegenden einzelnen Hs- 
fen, Schloßguͤtern rc. verschiedene Verhältnisse Statt, so daß das eine der Kön Kammer, 
das andere einem Patrimonialherrn, oder beide verschiedenen Patrimonialherrn zugehören; 
so ist das einzelne Gut sowohl unter dem Hauptort, unter dessen Bevölkerung es begriffen 
ist, als auch an der seinem besondern Verhältniß angemessenen Stelle, unter Beziehung auf 
die Bevölkerungs-Angabe bei jenem Hauptert in die Tabelle einzutragen. 
VII) Bei Orten, welche zwischen mehreren Königl. Ober= oder Souverainetäts-Aemtern 
getheilt sind, hat jeder Beamte die zu seinem Oberamts-oder Souverainetäts-Distrikt gehs- 
rigen Unterthanen in seine Tabelle aufzunehmen. Ist ein Ort zwar einem einzigen Oberamt 
untergeordnet, hingegen zwischen verschiedenen Patrimonialherrschaften getheile, oder theils der 
Königl. Kammer, theils einem Patrimenialherrn zugehörig, so ist die Bevölkerung unzer- 
trennt an der Stelle, wo der Ort zuerst genannt wird, anzuzeigen, jedoch zugleich in der 
ersten Columne der Bevölkerungs-Tabelle unter dem Namen des Condominialorts der Antheil 
jeder Condeminialherrschaft und die Zahl der zu jeder Herrschaft gehörigen Hintersassen kürz- 
lich zu bemerken, und da, wo der Ort unter dem Namen der andern Miteigenthumsherr- 
schaft eingetragen wird, auf die erste Stelle nur hinzuweisen. 
VIII) Wenn die Souverainetät über einen Ort mit einem auswärtigen Souverain ge- 
mieinschaftlich ist, und die Unterthanen abgetheilt sind, so werden nur die unter Württem- 
bergischer Staatshoheit stehenden Einwohner in die Tabelle aufgenommen. Stehen aber die 
Einwohner unabgetheilt unter der gemeinschaftlichen Hoheit beider Souveraine, so ist die 
gesammte Einwohnerzahl mit Bemerkung des disseitigen Antheils an der Souverainetäts= 
Gemeinschaft in der ersten Columne unter dem Namen des Condominialorts beizusezen, hin- 
gegen unter der eigemlichen Bevölkerungs-Angabe nur die disseitige Quote in Auswurf zu 
bringen. Ausländische Orte, welche mit einem Württembergischen Ort in einer Filialverbin- 
dung stehen, werden, als nicht hieher gehörig, ganz ausgeschlossen; so wie im Gegentheil 
innländische Orte, welche ausserhalb des Königreichs eingepfarrt sind, ohne Rüksicht auf die 
kirchliche Verbindung nach Masgabe ihrer politischen Verhältnisse zu behandeln sind.
	        
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