Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1809. (4)

258 
*7m½ 3. daß Bildung elner #.###Klauen: Wand zu gänzlicher Wiedergenesung erfer- 
Diese Krankheit ergreist gewöhnlich nur Rindvieh, und von solchem in einigen Gegen- 
den zuweilen nur Ochsen, in andern aber Ochsen und Kühe, dech gewöhnlich verhäleniß-- 
mäßig mehr erstere als leztere; in manchen Orten und Ställen ergreift ss## zuweilen in ei- 
nem Tag das sämtliche Rindoleh, in den meisten aber nur nach und nach. Auch umer an- 
dern Haußthieren wie Pferden, Schgafen und Schweinen will man bei frühern Ansbrü- 
chen dieser Seuche zu gleicher Zeit ähnliche Erscheinungen bemerkt haben. Die Krankheie 
selbst endige sich nicht mit dem Tode, nur dann, wenn bei vernachläßigter Hülfe den Er- 
Frankten alle Rehrung abgehr, sterben ste am Hungertode. Das U#bel bildet sch von Zeit 
zu Zeit in Teutschland und gieichzeitig in verschiedenen Distrikten; besonders war dies der 
Fall in den Jahren 1764. 7 6. 1767 uurl 1708., es erscheint gewöhplich nach und bei 
schnell wechslender sehr verschiedener Witterungs-Beschaffenheit. 
In Gegenden, woselbst man sich von dem Daseyn dieser Krankheit überzeugt hat, 
ist ee erforderlich, genauere Aufsicht als gewöhnlich auf sein Rindvieh zu halten, und so- 
bald man oben angeführte Fieber-Zufälle, nemitch heisse Haut, heisses Maul, schnellen 
vollen Puls 2c. bemerkt, sogleich nach Verschiedenheit der Größe des Thiers 1, 1, 1 Pfund 
Friedrichs-Salz, wo möglich troken oder in wenigem Wasser aufgelößt, beizubringen, und 
wenn die Hize sehr groß, der Puls sehr schnell und voll, das Athemholen beschwerlich, 
2- 4 4 Pfund Blut aus einer Hals= #der zu lassen; so bald sich Veränderungen in 
der Mundhöhle zeigen, ist dleselbe öfters des Tags, wenigsteus s bis omal mit einer Mi- 
schung aus 2 Loth Kochsalz, 2 Schoppen guten Wein= Essigs und eben soviel Wassers, in 
Ermanglung guten Wein, Essigs aber mit Hinweglassung sovtel Wassers und Zusaz soviel 
Bier= oder ringhaltigen andern Essigs, als zu Lleicher Hervorbringung obiger saurer Mie- 
schung erforderlich ist, mittelst eines an einen S#taab befestigten Schwanmes oder leinenen 
Lappens an allen Stellen wohl zu reinigen und zu reiben; wenn die Bläéschen aufgebro- 
chen, sind solche mit Butter oder einem andern reinen Fett täglich 3 bis zmal zu bestreichen. 
Versagen die Erkrankten wegen Wundseyn des Mauls das gewönliche Futter, so rei- 
che man ihnen öfters Mehl: oder Kleyen-Tränke, Breodsuppen, gekochte Kohl= oder Rüben 
Bläcker 2c. und bringe solche Rahrungemittel nsthigen Falls mit Zwanz bei. Relzend er- 
sütener innerliche Mietel, wie Pfeffer, Inswer, Schwefel, Balsan r2c. vermeide man 
sorgfältig. 
Zeigt sich Hize in ven Füßen oder Klauen, oder hinken die Ergriffenen sogar,„ s% 
ist erforderlich, solche mehrmalen des Tags in kaltes ftießendes Wafer zu führen, oder 
einen Anstrich von Leimen mit Essig und Wasser oder Bleiwasser an die Klauen zu brin- 
gen, und sobald er troken geworden ist, wiederum mit Essig und Waser oder Bleiwasser 
anzufeuchten, auch so lange damit fortzufahren, als sich noch vermehne Wirme an den 
Klauen fäühlen läßt. Bildet sich ein Geschwür daselbst, so ist solches gehörig zu #ffnen, 
und hierauf mit einer Salbe aus 8 Theilen diken Terpentns und 1 Tleil schwarzen Stein- 
böls, zu beftreichen, auch bei grossem Umfang und Tiefe mit Wergpolstern zu bedeken, und 
hiersuf mit [einene# Lappen zu befestigen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.