Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1811. (6)

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beits- und andere außerordentliche Fälle ausgenommen, und unter die lllegalen zu rechnen. 
Auch das Viehhüten entschuldigt a#lcht, olelmehr haben die Oberämter überall fär die 
Anstellung eigener Commun= Biehhlrten zu forgen. · 
.u.Sommers-Schulensollenübekall,«undzwarInderRegeltäglkchhebakkem 
jedoch, wenn es der Feldgeschaͤfte wegen ubthig ist, so eingerichtet werden, daß die Kinder 
in Abtheilungen, jedes wenigstens 2 Stunden taͤglich, welche so vlel moͤglich des Morgens 
zu geben sind, zur Schule kommen. 
« D.) Schul-Lebrer. I) Anzahl. 
#. u2. Jede Schule, dle 10° Kinder und darüber zählr, erfordert mehr als elnen Leh- 
rer. Es ist daher bel loo# Schülern Ein Proviser, bei 20o — 350 find Zwei Provlsoren, 
bei 300 — 4o0% flnd Drei Proolseren anzustellen. Die nach Alter uwd Kenntnissen einan- 
der am meisten gleiche Kinder sind sodann als eine Classe, je Einem Lehrer zu übergeben. 
. 13. Wo eine Schule nach der Kinder Zahl elnen zweiten Lehrer (Drooisor) er- 
fordert, da ist dieser das ganze Johr bindurch beizubehalten, und soll des Sommers, theils 
an Tagen, wo die Kinder zu Feldgeschäften nicht gebraucht werden, Allen die volle Anzahl 
Stunden, theils an Geschäftstagen die klelinere Anzahl Stunden (vergl. s. 2 .) mehreren 
kleinern Abthellungen, besonders auch versäumter Kinder, geben, tbells auf entferntere Fllia- 
lien Cvergl. y. 1.) zum Schulhalten gehen. Die Winter-Proolsoren cesstren also künftig. 
11) Bildung. 
. 14. Die Inelplemen des Schullehrer-Standes sollen künftig dle zu ihrer Lehrzelt be- 
stimmten 3 Jahre Cvon erfolgter Consirmation an bis zum 17. Jahre ihres Alters)) nur allein 
in einem öffentlichen Schullehrer-Seminar, oder in einer von Unserm Kdn. Ober-Coaslstorium 
genehmigten Pridar-Bildungsanstalt eines im pädagoglschen Fache sich ausjeichnenden Geist- 
lichen, oder bei elnem dazu ausdrücklich legitimirten vorzüglich tüchtigen Schullehrer zubringen. 
15. Der Zweck der bffentlichen und Privat -Bildungsanstalten geht dahin: den 
Lehrlingen einen vollständigen theoretisch-praktischen Unterricht in allem, was zur Bildung 
für lhren künfeigen Beruf ubihlg ist, zu geben, und sie mit einer Auswahl des Besten, 
nicht blos der ältern, sondern auch der neueren Pädagogik und Didaktik, besonders auch 
der Pestalozzischen Methode, mit fester Hinsicht auf die Bedärfnisse der Elementar-Schulen, 
gründlich bekanmnt zu machen. . 
p.-6.DasvonUnsangeordneteHaupt-Schullehker-SemknarinderStathßclm 
gen wird nach Ostern des kuͤnftigen Jahrs erdffnet werden. Es erhaͤlt neben einem Vor- 
steher noch zwei andere Lehrer. « 
Der Unterricht wird daselbst unentgeldlich ertheilt, und dreißig weniger bemittelte 
Candidaten werden überdies aus den dazu bestimmten Fonds jährliche Unterstützungen, je 
nach dem arbßern oder geringern Bedürfulß des Einzelnen Furbolen. 
. 17. Neben dlesem Haupt= Seminar bleibt sowohl das Seminar in Oehringen, 
als die Lehranstalt im blesigen Waisenhause besteben. 
Auch erwarten Wir, daß von den edangelischen Gelstlichen Unseres Khnigreichs Hri- 
vat= Bildungsanstalten nach vorgängiger Anzeige und erhaltener Genehmigung werden er- 
richtet werden; wie Wir denn auch aus der Zahl der Schullehrer denjenigen, welche sich 
durch päádagogische Bildung auszeichnen, die Ausnapme von Inelpienten gestattet werden-
	        
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