Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1816. (11)

Zu Nr. 2. 12316. 
Uugen, mietlere Nase und Mund; trägt gewöhnlich eine graue kurze Jacke, blaue We- 
ste, schwarz lederne Hosen, baumwollene Strümpfe, und Stiefel. 
IX. Vom Stadtgericht Innsbruck. 
33. Joseph Körber, nach den früheren Pässen auch Körper und. Josepb 
Penz) mit dem Spitznamen aber Erwalder Seppl, auch Tod fünden, Händ- 
ler genannc) ist von Erwald Landgerichts Reute geburtig, giebt sich aber von Passeyer, 
und letzthin von Landeck gebürtig aus. Er ist bei 3z Jahre alt, von Poofession ein 
Färber, großer Statur, starken Körperbaues, länglicht hagern blassen Gesschts, hat et- 
was gebogene Nase, graue Augen, mittlern Mund) weiße Zähne ohne Abgang, starken 
schwarzen Barr, und braune Haare. Sein Gang ist rasch, und seine ganze Körpershal- 
tung verräth, daß er schon Soldat war,) indem er sowohl beim österreichischen Feldjäger, 
als bei dem ssterreichischen Regiment Hoch- und Deutschmeister diente, von welch let- 
term er nach einer halhs#hrigen Dienstzeit am K. August 1807 aus der Statien Fischan 
bei Wienerisch-Neustadt desertirte. Dieser seit 1gos schon durch verschiedene Steckbrie, 
fe verfolgte- und am ro. Nov. 1812 in Landshut ergriffen gewesene Jauner fand schon 
am 13. Nov. auf seinem Transporte nach Innsbruck, wo er beim Stadt, und Krimi- 
nalgerichte peinlich processirt werden sollte, im k. b. Landgerichts-Bezirke Rosenheim Ge- 
legenheit zur abermahligen Entweichung. Dieser dußerst unternehmende und gefährliche 
Jauner der schon aus den festesten Gefängnissen entkam, wird eines dreyfachen Raub- 
mordes, und unzähliger Diebstähle beschuldiget. Die Kleidungsstücke „ die er bei seiner 
lezten Snceweichung am 13. Nov. 18123 trug,) waren ein beinahe neuer Soldatenmantel 
mit schwarz ledernen Knöpfen, ein alter blauer abgetragener Janker, eine rothe Weste 
mit schwarzen Streifen) eine kurze schwarzlederne Hose. wo bei die Knie blos waren? 
blaue Strümpfe, Bändlschuhe, ein großer runder Hut, und ein schwarz seidenes Hals- 
tuch um den Hals. Dieser Jauner soll sich nach seiner Flucht über München in die 
Schweiz begeben, und von dort zu Anfang April 1813 über den Arlberg wieder in die 
biesige Gegend begeben, und dann durch das Oberinnthal gestüchtet haben. Nach der 
Beschreibung des Deserteurs Johann Pleyer trug er damals einen grünlicht tüchenen 
Rock, der zum Aufhafteln gerichtet war, so daß man ihn lang oder kurz machen kann, 
rothgedupft persenes Leibl, schwarz kalblederne Hosen unten kurz mit gelb metallenen un- 
garischen Knêpfen, weißwollene Serumpfe, ausgeschnittene Bändelschuhe, lederne mir 
Niehle ausgenähte Leibgurte mit einer schon sehr abgeschliffenen Schnalle, schwarz seide- 
nes Halstuch mit rorh und grünen Streifen) grasgrunlicht gelben Hut, nach Art der 
Unterianthaler mit gelb seidenem Band; auch habe er zwey Teczerole mit doppelten Lau- 
f#en, und ein sehr langes Stiler, welches er zwischen den Beinkleidern, und dem Rücken 
traͤgt, bei sich. Er foll 9 egenwértig, gur genährr, aber etwas braunlicht aussehen, und 
lang herabhangende Haare haben. ach Angabe obigen Deslerteurs soll er auch auf der 
Brust mit mehreren Farben die Gestalt eines Frauenzimmers eingestochen) und einge- 
Att haben. Im April d. J. führte er einen Pa;¼ auf Alois Jehle Maurer von Fließ 
Gerichts Landeck bei sich) und wird sich auch zweifels ohne diesen Namen beygelegt ha- 
ben.
	        
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