Full text: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1819. (14)

844 
aufgefordert, solche innerhalb dieser Zeit bei den betreffenden Orts-Vorstehern einzugeden. Den 2#2. 
Marz 1810. Königl. Oberamt. 
Heilbronn. Kaufmann Heinrich Zöller, von hier, ledigen Standes, hat die Auswanderungs= 
Erlaubniß erhalten und wird von dem hiesigen Kaufmann Benjamin Rümelin für seine hierländischen Ver- 
bindlichkeiten auf ein Jahr vertreten, was hiemit zur allgemeinen Kenntnitßgebracht wird. Den 15. Mal 
169. 6 Königl. Oberamr. 
Backnang. Thomas Brazel wandert mit seiner Familie nach Rußland aus; wer Ansprüche an 
ihn zu machen har, wende sflch an dessen Burgen, Schultheiß Wahlenmeier in Oberbrüden. Dem 
7. Juni 1379. s Königl. Oberamt. · 
Leonberg. Magdalens, Wittwe des Kaufmanns Anton Friz, aus W.il der Stadt; Henriette 
Jaimer, aus Perouse, und Jakob Klingenmaier, von Höfingen, wandern in das Großherzogthum 
Haden aus; wer Ansprüche an diese Personen zu machen hat, wird biemit aufgeforderr, dieselbem 
binnen Jahresfrist bei den betreffenden Orts-Vorständen anzuzeigen. Den 1yJ. Juni 1819. 
. . Königl·Otse1-amt. 
Mut.HeuteNachmittagwnkdebeihiesigempbekamteineWeibspeksoneingebracht, welche 
taubstumm zu seyn scheint, und in diefseitiger Gemeinde Soͤflingen auf dem Bettel betroffen wurde, 
auch in verflossener Nacht auf freiem Felde Ubernachtet#e. Da diese Bertlerin keine schriftlicke Auswei- 
lung pat, und ihr Aufenthaltsort nicht bekannt ist, so werden sämrliche Polizei-Behörden hiemit auf- 
Lerufen, ihre Erfahrungen uber diese Person gefällig anher mitzutheilen, um die weitere Verfügung 
mit ihr treffen zu können. Dieselbe ist à Schuh gros, ungefähr 14 bis :6 Jahre alt, hat branne 
Haare und Augbraun, hlaue Augen, bräunliche Gesichtsfarbe. Ihre Kleidung ist eine draun kattunene 
LHaube mit hellblauer Einfaffung, eine gestrickte braune wollene Jacke, grau zwilchener Schurz, ohne 
Schuhe. Auch harte sie ein Mehlsäcklein um sich hängen. Den 3. Juni 1819. Kernigl. Oberamt. 
  
Göppingen. Am gien dieses Monats wurde in dem auf der Markung Salach, hiesigen Ober- 
amts gelesenen gräflich Degenfeldischen Wald Eichholz , ein unbekannter junger Mensch rodt gefunden, 
der sich nach dem Resultar der mit dem Leichnam vorgenommenen Legal-Inspection und Section und 
nach dem ausgestellten ärztlichen Gutachten durch einen Pistolen-Schuß mit Schrot in den Kopf felbst 
entleibt hat. Er war ungefähr 20 Jahr alr, 5 Fuß groß, hatte eine hagere Statur, ein kaum be- 
merkbares Schnurrbärtchen, und schwärzlichte Titus= Haare. Von seiner Gesichte bildung kann nichts 
angefutzet werden, da solche durch den Schuß unkenntlich gemacht wurde. Seine Kleidung bestund 
blos in einem feinen flächsenen Hemde, ½ Hosenträger von Tuch-End mit einer ledernen Zunge, lan- 
ten rorh und weiß gestreiften Ginghams-Beinkleidern, Suwarows-Stiefeln mit Absätzen, die mit 
Eisen beschlagen, und baumwollenen Strümpfen, welche so wie das Hemd mit den Buchstaben F.S. 
bezeichnet sind. An baarem Geld fanden sich in seiner rechten Hosentasche 2 fl. 34 kr. in verschiedenen 
Munzserten vor, und an dem. Ort, wo er gelegen, wurden außer 1 Mistole, noch „ Stahl mit Messer 
und Pfropfzieher, leeres Pulverhorn, 1 beinener mit Mössing beschlagener Pfeifenräumer, und 1 roth, 
gelb und grün gestreifres feidenes Halstüchlen gesunden. Siese tragische Geschichte wird hiemit zur 
Effentlichen Kenntniß gebracht, und sämtliche Königl. Amtsstellen werden ersucht, das hiesige Oberamt 
benachrichtitzen zu wollen, sobald etwas Näheres von dem Unglücklichen in Erfahrung gebracht werden 
sollte. Den :1. Juni 1879. Königl. Oberamt. 
  
  
Eßlingen. Unterzeichnetes Oberamts-Gericht lätzt fernerhin alle Schreiben und Päcke, welche 
unsrankir#, und ohne Beilegung des erforderlichen außen beizusetzenden Briefträgerlohns, bei ihm ein- 
kommen, sofern nicht ein hinlänglicher Grund der unterlassenen Frankirung außen bemerkt ist, uner- 
brochen zurück gehen. Den 19. Juni 16190. « Lomgl.Oberamts-Gekicht· 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.