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Schifferstechen auf derselben Stelle, auf welcher es im vorigen Jahre abgebalten
worden ist. Um zugleich die Gewandtheit und Fertigkeit im Rudern und im Wen-
den der Schiffe zu erproben, wird ein Wettrudern auf Nachen nach einem bestimm-
ten Jiele damit verbunden werden.
Nach Beendigung des Schifferstechens wird der Oberamemann von Kannstade die
ausgeseczten Preise an die Schiffer unter Begleitung von Mustkchören vertheilen.
17.
Um den Zuschauern dieselben Bequemlichkeiten zu gewähren) welche sie an dem
Feste des vorigen Tags hatten, werden links und rechts des Königl. Zeltes und der
eigens für die Centralstelle des landwirchschaftlichen Vereins und für die Behörden
von Kannstadt bestimmten Pläátze, so wie dem entgegengesezten Ufer entlang er-
höhre Bänke errichtet, und gleich den zu. demselben Zweck im Neckar aufgestellten
größern Schiffen gegen ein mäßiges Einlaß - Geld den Schaulustigen eingeraͤum
werden.
An diesem Tage wird die nach Bellevüe führende Chaussee von 9 Uhr Morgens
bis : Uhr Mittags, das Brückenthor aber nur über die Dauer des Schifferstechens
unter denselben Bestimmungen wie den Tag zuvor gesperrt.
19.
, Nach Beendigung des Schifferstechens beginnt im Badgarten die altdeutsche
Bilustigung des Vogelschießens, wozu die allenfallsigen Theilnehmer durch Schuͤtzen-
briefe, welche die nähere Beschreibung enthalten, eingeladen sind.
20.
Ball und Beleuchtung im Frötzner'schen Badgarten werden am Ende des Schießens
eine Abend, Unterhaltung gewähren.
Stuttgart den zz. Sept. 1379. v. Phull.
Weingarten. Mit dem vormaligen Helferarhaus und dem Weigelischen Benefziathaus zu Alt-
dorf, deren bieheriger Bestund an Martini 18:9 zu Ende geht, wird Samstiag den 2. Oktober ein
Verpachtunge= und Verkauf“-Versuch gemacht werden, wozu man die Liebhaber einladet. Die Ver-
bandlung geht im Kameralamt selbst, Vormitrags 20 Uhr, vor sich. Die Gegensiände siund: #.) das zwei-
siockigte vormalige Helferathaus, enthält 3 heigbare, 2 unheizbare Stuben, 1 Kammer, : Kuche, 1 Kel-
ler, Oehrn und Dachboden, nebst einem kleinen Gärtchen; b.) das vormalige Weigelische Benefiziat-
haus ist dreistöckigt, entbält 2 heizbare Stuben, 3 Kammern, 1 Kache, ½ Keller, Dachboden, Oehrn
und Holzremise, ebenfalls nebst einem kleinen Gärchen. Den 24. September 2819.
Königl, Kameralamt.