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Präfident der Gefellfchaft: d. Zt. unbefegt. — Die Stelle des
Direftors verfieht der jeweilige “Direktor der oben bezeichneten minera-
logiihen Anftalten, zur Zeit der Profeffor Dr. Lind, weldhem als
Adjunkten zur Seite fteben: Profeffor Dr. Hädel
und &eheimer Hofrath Dr. Müller.
fenkaft Ihre € ung bar eaoglihen Schloß aufgeftellt, wofelbft aud) die Ge-
Orientalifhed Münztabiuet.
Die belannte Sammlung orientalifher Münzen, melde Heinrih Auguft Zwid,
zucerft Borfleher der Hermhutergemeinde zu Eberödorf im Fürftenthium Neuß j. ?.,
danıı zu Königsfelb im Großherzogtum Baden, zuletzt zu Ries!y in dem Preußiichen
Theil der Oberlaufig (F am 31. Januar 1855), während eines actgehnjährigen Aufent-
baltes zu Sarepta im aflatiihen Rußland zufammengebraht und der Broßherzog
Carl Friedrih im Jahre 1840 en
hatte, hat den Grund biefes Kabinets abgegeben. Bebentende VBermehrimgen fin
infonderheit mittelft Unterfilitumg von der verewigten Ben Großberzogin-Großfürftin
Maria Barlomwna durch fortwährende Anläufe, als: zu Petersburg aus der von Köhne-
fhen Sammlung im Jahre 1846, zu Hamburg aus ber zerichlagenen gmeiten
von Sprewigihen Sammlung im Yahre 1847, zu Paris und Dresden aus den
Sabatierfjhen und Cappeihen Sammlungen im Jahre 1852, ferner feit 1860 mittelfl
alljährlicher Anläufe durch die steigt han Broßberzogin Sophie, Röwentihe Dobaitr-
dur Schenfungen des Kaifers von land (563 Doubletten aus dem Mouromichen
Münzfunde im ‘Jahre 1868), des Kaiferlich Ruffiichen Hauptmanns von Ufchatoff, des
Grafen von Schumwaloff, des Herrn %. Fverfen zu Petersburg, des Generals Bartho-
lomät zu Tiflis, der Herren Mordbtmann, Botes-und-Sobe, zu Konftantinopel u. a.,
fowie dur XTaufche nangefü t worden. Belondere Erwähnungen verdienen fünf,
zufammen iiber zwei Bfun ‚ivere. perfiiche Gofdftülde, dergleichen die Schahs an
die Großmürbenträger des Neiches jchenlen;. fie ffammen aus dem von Perfien an
Aupland 1828 gezahlten Tribnt umd find feit 1856 ber bererigten Frau Groß-
hergogin- Großfürktin zu danken: fodann ein goldenes Kleinod, nämlich die in den
Trümmern von Sarai, der Refivenz der goßenen Horde, gefundene goldene Krone
Dibanibel-Chans; ferner 44 nur bier vorfommende orientalische Bleibullen wıd eine
umfänglihe, von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzoge zugewielene japanifche
Rünzfammlung. \
Nahdem endlich im Jahre 1866/ durch Darbietungen Yhrer Königlichen Hoheiten
des Broßherzogs, der bepeivigten Frau Großherzogin Sophie und des verewigten Erb-
großherzogs Carl Auguft/noch die zeichhaltige und höchft intereflante orientalifche Mlürz-
fammlung des verftorbenen Staatsrath8 Dr. Soret zu Genf erworben worden, ift
auh diee Sammlung, jedodh unter Vorbehalt des Kigenthumsrechtes der Höcften
dem Kabinet mit einverleibt und dasjelbe dadurch, fomwie durch bie bis
in die neuefte Zeit fortgefeßten Anläufe feltener orientaliiher Minzftüde zu einem
der bebeutendfien und mertwürdigften Dufeen diefer Art erweitert worden. Die Zahl
der Stüde beträgt gegen 20000. Ym Jahre 1842 murde das Kabinet den Samm-
Iungen und Anftalten angereibt, welche flir die miffenfchaftlicdhen Ymede der Univerfität
ena benutt werden follen.
Fm Großherzoglihen Schloß, dritte Etage.
Direktor: Brofeffor Dr. Bollers. — Ein Diener.
Germanifies Mufeum.
Daffelbe it von dem Profeffor Dr. Tyriedrich Klopfleifh gegründet worden und
wird fortwährend gepflegt und erweitert.
Ym Seitengebäude des Großherzoglichen Schlofies.
Konfervator: Geheimer Hofratb Dr. Gaedehend. Vertreter:
Brofeffor Dr. Road. — Ein Diener.