Full text: Staatshandbuch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach

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Aranhenverfiherung. 
Die durd Heichsgefeu vom 5. Mai 1886 (NED. &. 132) georbnete Kranten- 
verfiderung ift durd) anbeogeiet vom 4. April 1888 (Meg.-Bl. ©. 47) au auf die 
in fand» und forftwirtbichaftlihen Betrleben beihäftigten Perjonen ausgedehnt. As 
„Bemeindebehörde”" im Sinne des Weichägefehes gilt der @emeindeporftand, als 
„höhere Bermaltungsbehörde” der Bezirtsausihuß, als „Auffichtsbehörde* in @emeinden 
von mehr als 10000 Einwohnern der Bemeindevorftand, fjonft der Bezirksausihuß 
(vergl. Höchfte Verordnung vom 6. (Februar 1884 (Meg.-BL ©. 19), Höcfte Verordnung 
vom 7. Degember 1887 (Meg.- BL ©. 319), Höcfte Berordmung vom 5. April 1888 
(Reg- 8.6.49). Am Großberzogtbum beftanden zu Ende des Jahres 1898 9 &e- 
meinde - Krantenverfiherungen, 58 Ortskcantenlafien, 37 Betriebs (FZabril-) Kranten- 
tafien, 3 Snnungatrantentaflen, 27 eingeichriebene Hülfskaffen. Berfihert waren in 
diefen Kaflen 64161 Arbeiter und zwar 44 162 männlidhe und 20009 weibliche. 
Anfallverhderung. 
In Ausführung der Neichs-Unfaliverficherungsgefege vom 6. Juli 1884 (REBI. 
5.69), 28. Mai 1885 (MEBL. &. 159) und 5. Mat 1886 (MED. ©. 132) find bie 
Minifterial-Belanntmadungen vom 31. Juli 1884 (Reg.- Bl. ©. 151), 14. Juni 1886 
(Reg.-BL ©. 199) und 15. Juni 1886 (Heg.-BL ©. 200) ergangen, wonad ale „Ort3- 
polizeibehörde” und als „Gemeindebehörbe” im Sinne der Reichsgejege der Gemeinde- 
vorftand, als „Semeindevertretung“ der Gemeinderath oder, wo ein joldher nicht be- 
ftebt, die Bemeindeverfammlung, als „untere Berwaltungsbehörde” der Bezirlsdireltor, 
als „höhere Berwaltungsbebörbe” der Vezirlsausihuß zu gelten hat. 
Die Unfallverfiherung der bei der Unterhaltung der Staatschaufieen des Broß- 
herzogthums beichäftigten Perfonen und der im ftaatlichen Forftbetrieb des Großherzog. 
thyums beichäftigten Perfonen erfolgt auf Koften der Großherzoglidden Staatstafie. 
Ausführungsbehörde ift fir die Unfallverfiherung der erfigenannten Verfonen das 
Großherzogliche Minifterialdepartement des Jnnern (vergl. Diinifterialbelanntmadung 
vom 16. November 1887, Reg.-Bl. &. 293), für die Unfallverfiherung der leßtgenannten 
das Großherzoglide Minifterialdepartement der Yyinanzen (vergl. Dlinifterialbelannt- 
mahung vom 20. März 1888, Neg.- BL ©. 21). 
fylir die Unfallverfiderung der in den land- und forftwirthichaftlichen Betrieben 
— mit Ausnahme des ftaatlidhen FForfibetriebs — beihäftigten Perfonen befteht 
bie Weimarifche Iandwirtkfchaftliche Verufsgenoflenichaft 
mit dem Site zu Weimar. 
DVorjigender des Vorftandes derfelben ift: Landlammerrath Richard 
Heydenreih zu Weimar. 
An Schiebögerichten für die Lnfallverfiherung beftehen im Großherzogthum 
die folgenden: 
A) Mit dem Eike su Weimar: 
1. Schiedsgericht der Sektion I der Thüringifhen Baugewerts- 
Derufsgenoffenjchaft. 
2. Schiedsgericht der Sektion X VIder Mülferei-Berufsgenoffenfchaft. 
3. Schiedsgericht der Weimarifhen Tandwirtbfchaftlichen DBerufs- 
genofjenichaft. 
4. Schiedsgericht für den ftaatlihen Tyorftbetrieb. 
5. Schiedsgericht für die Unterhaltung der Staatschauffeen. 
Borfigender der Schiedsgerichte unter Ziffer 1 und 2 ift Geheimer 
Negierungsrath Dr. von Gohren, unter 3 Geh. Staatsrath 3.D. Brüger, 
unter 4 und 5 Negierungsrath Dr. Heydenreich, ftellvertretender Vor-
	        
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