Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Der Abgeordnete Graf von Taufkirchen: Meine 
Herren! am Ende so za sagen auf dem Schlachtfelde des 
Kampfes angekommen, der durch einseitige Verfügun- 
gen der Regierung neuerdings gegen die Gutöherren 
mit Gerichtobarkeit provocirt worden ist, glaubte ich 
als ein Feiger unter Ihnen zu erscheinen, wenn ich 
nicht auch ein Wort mitsprechen wollte. 
Ich darf und muß sogar sehr kurz seyn, denn alles, 
was. nur immer zu Gunsten der Staatsregierung gesagt 
werden kann, ist bereits von dem zweyten Herrn Präsi- 
denten, Hrn. Häcker, mit voller Umsicht, dem gewohnten 
Umfange und dem größten Nachdrucke angeführt worden, 
und was zur Wahrung der Rechte der Guthherren gesagt 
werden mußte, scheint mir vorzüglich durch den Hrn. Col- 
lega Frepherrn v. Closen, dann andere verehrliche Mit- 
glieder dargethan worden zu seyn. 
Doch kann ich die Bemerkung nicht unterdrücken, daß 
Freyherr von Closen eine besondere Vorliebe habe, die 
Herren Regierungscommissäre im Laufe der Debatten um 
Aufklärungen zu ersuchen. 
Zwar habe ich auch heute nicht bemerkt, daß dem 
Herrn Commissär (um mich eines jängst gebrauchten Aus- 
druckes in der Kammer zu bedienen) die Daumschrauben 
angelegt worden seyen, oder nur entfernt angelegt werden 
wollten, indeß scheinen mir die an denselben gerichteten 
Fragen doch ein paar Blutegel gewesen zu sepn! die, so 
weit die Debatte uns bisher geführt hat, noch zu Gun- 
sten des Freyherrn von Closen bluten! 
Weit entfernt, die Staatsregierung heute schon und 
in dem eben vorliegenden Falle der Leidenschaftlichkeit ge- 
gen die Gutsherren beschuldigen zu wollen, zeigt sich doch 
auch schon aus der heutigen Debatte, daß dieselbe etwas 
schnell vorgreift gegen das, was sie nach den dem Frey-
	        
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