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steme unserer Nachbaren, und doch finden sie es, und
zwar in England mit Beystimmung des Parlaments. —
in Frankreich mit Beystimmung der Kammern, — in
den Niederlanden mit Beystimmung der Generalstaaten,
für nothwendig, zur Erreichung aller Zwecke diesen Auf-
wand zur machen. Würden die Zwecke, welche durch die
Zölle erreicht werden sollen, den in Frage stehenden Auf-
wand nicht verdienen, so würden wohl kaum diese reprä-
sentativen Körper ihre Zustimmung zu diesen Ausgaben
geben.
Wenn man den Satz aufstellt:
„ Soll das Zollwesen blos der Industrie dienen,
so ist zu erwägen, ob nicht mit dem halben Auf-
wand, wenn er den Fabrikanstalten in baarem Gel-
de gereicht würde, mehr ausgerichtet wäre, als mit
dem Zollwesen, das die doppelte Summe ver-
schlingt,“
so ist in diesem Satze wunderbar Wahres und Falsches
vermischt, um damit den Schein eines Beweises zu ge-
winnen. Daß man nicht blos der Industrie mit dem
Zolle dienen wolle, liegt auf offener Hand, und ist all-
seitig anerkannt. Ob, wenn man den Fabrikanstalten
die Hälfre der Regiekosten in baarem Gelde reichen wür-
de, ihnen damit gedient sey, mehr als mit dem Schut
durch den JZoll, wird in Abrede gestellt werden müssen,
denn was sollen sie mit dieser Geldunterstützung, wenn
ihnen der Markt für ihre Producte fehlt, und ohne den
Schutz durch Joll wird er ihnen wohl fehlen mussen.
Endlich, was die Hauptsache ist, woher soll denn der
Staat dieses Geld nehmen, wenn der Joll nicht mehr
besteht? Soll er es durch die directen Steuern auf-
bringen und die Last derselben nochmal erhöhen?
Mit solchen Argumenten kann unmodglich etwas aus-
gerichtet werden.