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wurfe über die künftige Erhebungsweise aller directen
Steuern die Reihe der Gesetze schließen.
Wie die Sache jetzt liegt, werden die ersten Fragen
sepn: »Auf welchem Princip beruht der vorliegende Zoll-
tarif? In welchem Verhältnisse stehet diese indirecte
Staatsauflage zu dem gesammten Steuersysteme im Kd-
nigreiche 7“
Die Antwork auf diese Fragen habe ich in meiner
besondern Abstimmung zu dem Vortrag des zweyten Aus-
schusses über den Jolltarif im Allgemeinen niedergelegt,
welche Sie bereits in Händen haben-
Meine heutige Rede soll die dort vorbehaltene weitere
Ausführung dieses Gegenstandes seyn.
Ich habe mich gegen die Zolltarife von den Jahren
1910—1322—1825—1320 und den jetzt vorliegen-
den vom Ausschusse begutachteten Jolltarif erklärt, weil
ihnen allen die einem Gesetze nothwendige Einheit im
Principe, und Consequenz in der Durchführung fehlen,
— weil ihre Anlage ganz unrichtig ist, indem sie der
eigentlichen Aufgabe der Zolle nicht entspricht, — weil
sie anstatt der eigentlichen Zollaufgabe, (der reinen Con-
sumtionssteuer auf fremde Waaren) fünf ganz verschie-
denartige Aufgaben, nämlich
a) die Etatssumme von zwey Millionen und sechzig
tausend Gulden an Jollgefällen zu liefern,
b) mit dieser Einnahme zugleich die einheimische In-
dustrie in Flor zu bringen,
) die Consumtion fremder Waaren zu vermindern,
d) Retorsionsmaßregeln gegen die Uebermacht der aus-
wärtigen Staaten im allgemeinen Verkehre zu
werden, und