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nehmen, die Einnahmen aus der Mauth zu vermehren,
und zwar aus verschiedenen Gruͤnden. Es wird in Folge
der neuen Beschluͤsse ein Deficit in unsrer Mauthcasse ent-
stehen von beynahe einer Million, naͤmlich durch Auf-
hebung des Weggeldes 350,000 fl., durch Entschaͤdigung
fuͤr Aufhebung der Bruͤcken- und Pflasterzoͤlle 200,000 fl.
und durch den Mauthvertrag mit der Krone Wuͤr—
temberg wenigstens 250,000 fl. Den letztern Ausfall
koͤnnte ich noch viel hoͤher anschlagen. Diese Ausfaͤlle
sollen gedeckt werden. Ferner sollen wir darauf denken,
bey der naͤchsten Staͤndeversammlung dem Landmann eine
Erleichterung zukommen zu lassen. Wirft sich nun bey
den Mauthgefaͤllen ein Ueberschuß heraus, so koͤnnen wir
desto leichter den Grundeigenthuͤmern etwas nachlassen.
Nur durch einen Vergleich will ich zeigen, wie viel
leichter es ist, große Summen durch indirecte als durch
directe Abgaben zu bekommen.
Wenn wir sämmtliche Officiere belegen, nach 2 dl.
vom Gulden, wie beschlossen worden ist, so macht dieses
bey einem Etat von 2,400,000 fl. — 20,000 fl. Ein-
nahme, bey sämmtlichen Staatsdienern, wenn wir die
Besoldungen zu 7, 200,000 fl. annehmen, 00,000 fl.,
in Summa 380,000 fl., und würden wir 1 kr. statt
2 dl. annehmen, so erhielten wir 100,000 fl. Wie
viele Klagen würden wir aber durch eine solche Besteue-
rung veranlassen 2
Wenn wir dagegen die bepden Artikel Wolle und
Baumwolle nur etwas hbher belegen, als sie durch Hrn.
Heinzelmann beantragt sind — (derselbe hat sie auf
50 fl. pr. Cent. angesetzt); wenn wir nun diese beyden
Artikel zu 00 fl. pr. Cent. annehmen, was gewiß die
Defraudationen nicht vermehren wird, da derjenige, der
bep 50 fl. Zollsatz nicht defraudirt, es auch bey 00 fl.
schwerlich unternimmt, und was im Preise der Wollwaa-
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