Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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und von allen andern Gattungen des Rohzuckers 3 fl., 
dagegen vom raffinirten Zucker 15 fl., sohin ein Gewinn 
von 12 fl.; in Preußen 5 fl. 12 kr. vom Rohzucker, vom 
raffinirten 17 fl. 20 kr., in Rußland 4 fl. 40 kr. für den 
Rohzucker und 23 fl. 24 kr. für den raffinirten, also 18 fl. 
Vortheil für den Raffineur. In Frankreich ist die Im- 
portation des raffinirten Zuckers ganz verboten. 
Der Tarif auf den Rohzucker ist 11 fl. 40 kr. (5 Sols 
pr. Pfund) dagegen enthalten die Raffineurs in Frank- 
reich von dem, was sie erportiren, pr. Pfund 12 Sols, 
wobey 14 Procent für Papier und Packung abgezogen 
werden, wonach bepläufig 10 Sols pr. Pfund treffen. 
Dadurch läßt sich erklären, daß in Straßburg der raffi- 
nirte Zucker 30 kr. kostet, und in Baden 24 kr. In Nord- 
america ist der Rohzucker belegt, der braune zu 3, der 
weiße zu 4 Thlr. (Dollar), macht 7 fl. 50 kr. und 10 fl., 
der raffinirte ist zu 10 Dollar — 25 fl. belegt; dasselbe 
Verhältniß des rohen zum raffinirten Zucker von 5 zu 10— 
was wir haben. 
Allein, meine Herren, wie verhält es sich in Nord- 
america mit der Importation des Roh= und des raffinir- 
ten Zucker5? Im Jahre 1820 wurden eingeführt: Roh- 
zucker 704,654 Ctr., Candiszucker 52 Ctr. und Brodzucker 
20 Ctr. Im Jahr 1821 Rohzucker 043,700 Centner, Can- 
dis 110, Brodzucker 01 Centner. 
Sie sehen also, meine Herren, die natürliche Folge 
von bedeutenden scheinbaren Begünstigungen, die aber im 
Grunde keine sind; es wird bald nur noch roher Zucker 
importirt. Meine Absicht geht dahin, daß auch bey uns 
zuletzt nur noch Rohzucker importirt werden konne. Da- 
bey wird der Kaufmannsstand nichts verlieren; statt raf- 
finirten Zucker läßt der große Kaufmann rohen kommen. 
In Frankreich kaufen viele Kaufleute Rohzucker, um den-
	        
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