— 386 —
tert. Dieses gilt besonders von den Nürnberger und Fur-
ther Waaren.
Ein weiterer Vortheil liegt darin, daß auf diesem
Wege am ersten eine unmitrelbare Verbindung mit Staa-
ten jenseits des Meeres angebunden werden kann. Zieht
man unmittelbar den Rohzucker von ihnen, so kann man
auch mit baperischen Waaren zahlen. Der Zuckerfabrikant
hat Credit in seiner Gegend, ihm vertraut der Fabrikant
seine Waaren an, die er jenseits des Meeres sendet und
damit den Rohzucker bezahlt.
Meine Herren, was ich hier bemerke, hat sich bereits
in Wunsiedl ergeben; der Hr. Abgeordnete Fickenscher
wird noch mehr darüber anführen können.
Der Hauptzweck der hohen Belegung des Zuckers
ist der sinanzielle. Indessen werden daraus auch national-
wirthschaftliche in Ansehung der Runkelrubenzuckerfabri-
kation hervorgehen.
Auch hier will ich die Erfahrung anführen. Die Zahl
derselben vermehrt sich alljährig. In Frankreich bestehen deren
dermal 00. Welche Vortheile daraus für die Landwirthschaft
er wachsen, brauche ich Ihnen nicht zu erdrtern. In Frank-
reich sehen Sie den Rohzucker zu 11 fl. 40 kr. pr. Centner
belegt. Eine so große Begünstigung des vaterländischen
Nohzuckers verlange ich nicht; in mancher Hinsicht sind
die Verhältnisse von Bavern gänstiger für die Nohzucker-
fabrikation als in Frankreich. Der Boden ist bey uns
gut, der Arbeitslohn, der Werth, der Pacht des Bodens
geringer. Ich spreche hier zum Theil aus eigener Erfah-
rung, indem ich vorigen Herbst die Runkelrübenzucker-
fabrikation begonnen habe. Noch war es nur ein Ver-
such im Großen; ich hoffe aber, wenn wir im Winter
wieder zusammenkommen, Ihnen schon die Resultate mit-
theilen zu konnen, welche wesentlich beytragen dürften,