Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Bayern hat schon seit 1799 ein System aufgestellt, 
nach welchem, wenn es richtig und wahr waͤre, daß 
die niedrigsten Zollsaͤtze nur unsere Nachbaren bewegen 
koͤnnten, sich mit uns zu vereinigen, ganz Deutschland 
zu einem Zollsysteme laͤngst vereinigt seyn muͤßte; denn 
der hoͤchste Eingangszoll war damals 2 fl. 30 kr. pr. 
Centner, später 3 fl. zehn Jahre lang. (Die verschiede- 
nen Belegungsarten hat bereits Herr Präsident v. Hi- 
cker angeführt, ich übergehe selbe.) Das im Jahr 1610 
eingetretene Colonkalspstem kann gar nicht in Rechnung 
gebracht werden, weil damals ganz andere politische Ver- 
hältnisse. Statt fanden. 
Bayern stellte im Jahr 1819 ein ebenfalls den 
Passivverkehr sehr schonendes System auf, von 200 fl. 
die höchste Auflage, und bemühte sich auf alle Weise, 
die übrigen deutschen Staaten zum Beytritt zu bewegen; 
allein fruchtlos blieb der Erfolg. Endlich wurde am 
Schlusse des Jahres 18-36 ein strengeres System, wür- 
dig eines Staates wie Bapern, durch die Weisheit un- 
sers erhabenen Monarchen, den Fremden gegenüber, die 
uns schon so lange mißhandelten, ohne Furcht und oh- 
ne Scheu, und allen eitlen Declamationen entgegen 
aufgestellt, und die Folge war, daß sich Würtemberg so- 
gleich entschloß, sich mit uns zu vereinigen, und daß 
dadurch ein Anstoß durch ganz Deutschland geschah, und 
sich jetzt alles zu Vereinen hinneigt. Dieses die Folgen 
des Zollspstems von 1826 und nicht desjenigen von 182:9. 
Abgesehen nun davon, daß dieses alles bewiesen 
ist, will man uns, als wären wir blind, noch das Ge- 
gentheil aufdringen, und uns glauben machen, daß, 
wenn wir wieder Rückschritte zum alten fruchtlosen Sy- 
steme machen, wir dabey alle jene Jiele erreichen würden.— 
Ja es scheint mehr in das Reich der Träume zu gehdren, 
und ist doch, leider, Iin der That nicht anders. —
	        
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