Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Unser Passiohandel soll wieder, damit wir neuer- 
dings mehrere Millioneni dem Auslande opfern, und un- 
sern eigenen Fleiß dafür darben lassen; und damit der 
Handel mit Lurusartikeln blühe, begünstigt, unser Ac- 
tioverkehr mit allen möglichen Lasten dagegen beschwert, 
dem Ackerbau, den Gewerben keine Hülfe, keine Erleich- 
terung gegeben, sie vielmehr zu Boden gedrückt werden; 
und in dieser demürhigen Stellung sollen wir erwarten, 
bis sich die fremden Staaten an uns anschließen ! — 
Nimmeemehr wird das die Regierung und der von Selbsi- 
sucht frepe größere Theil der Nation zugeben. 
Gerecht und beharrlich ist der Wahlspruch unsers 
erhabenen Regenten; wollen wir ihn uns nur ganz 
eigen machen, und ganz in diesem Sinne gerecht ge- 
gen das Volk, und beharrlich gegen fremden 
Druck uns zeigen; und zwar beharrlich so lange, als 
der fremde Bogen so straff angezogen bleibt. Das 
Aueland kerne uns auch in dieser Beziehung schätzen und 
achten, wie es einer Massa von jetzt gegen 6 Millionen 
gebührr, und nur dann und nur so, aber nicht vom 
Mitleide wollen wir muthig jenes grosse Ereigniß erwar- 
ten, wo ein freyerer Verkehr allen Völkern gewährt wird. 
Ich gehe nun auf den Tarif selbst über, werde 
mich aber hiebey blos auf jene Gegenstände beschränken, 
die meinen Geschäftswirkungskreis zunächst berühren. 
Ich erkläre zum Voraus, daß ich mich in der Hauptsa- 
che ganz an den ersten Redner von der Bühne und an 
das Separatvotum des Herrn v. Utsschneider au- 
schließe. Da, wo ich aber abweiche, werde gich mich 
bey der Abstimmung aussprechen, indem ich kein Freund 
einer übermäßigen, sondern nur Freund einer verhältniß- 
mäßigen Belegung bin. — 
Es ist eine bekannte Sache, daß fast in allen
	        
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