Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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europaͤischen Staaten auf die Emporbringung der aus dem 
Bergbau hervorgehenden Fabriken von jeher die groͤßte 
Sorgfalt verwendet wurde. Das Bestreben der Regen- 
ten, hiezu aufzumunrern, die Begünstigungen, welche 
selbe in den meisten Ländern genießen, sind offenbare 
Beweise, daß man den Bergbau und die von ihm aus- 
gehenden Fabriken als ein das Nationalvermogen erhb- 
hendes und die Nationglindustrie belebendes Gewerbe von 
jeher angesehen hat. — Das im Schooße der Erde 
unbenutzt und werthlos liegende Material fdrdert der 
Bergbau zu Tage; selbes wird zum Gegenstande allge- 
meiner Betriebsamkeit und vermehrter Thätigkeit, ver- 
breitet reges Leben um sich, und erdffnet durch die wei- 
tere Verarbeitung und Benutzung unzählige neue Gewerbs- 
quellen. — Hiezu kommt noch der Umstand, daß solche 
Fabriken in der Regel in solchen Gegenden bestehen, die 
wegen ihrer klimatischen und gebirgigen Lage jeder 
Agricultur Hindernisse in den Weg legen, z. B. das be- 
kannte Fichtelgebirg im Obermainkreis. Ueber hundert 
solcher Fabriken nähren dort mehrere tausend Familien. 
Seit mehrern Jahrhunderten waren am Fichtelgebirge 
und in der Oberpfalz die Eisen= und andere aus dem 
Bergbau hervorgehende Fabriken die vorzüglichsten Quel- 
len des Nationalreichthums und Commerzes gewesen, 
und machten die rauhesten und wildesten Gegenden der 
menschlichen Gesellschaft zugänglich. 
Die Ursachen, warum diese Fabriken von ihrem 
vormallgen Flor so weit zurückgekommen, noch täglich 
sinken und bald gänzlich erschlaffen werden, liegen we- 
der in der Calamität der Zeit, weder in der vermehrten 
Concurrenz, noch im Jurückbleiben technischer Kenntnisse, 
sondern einzig in Anwendung verkehrter Finanzmaß- 
regeln. 
Die Grenzherrsck a#i#ten des benachbarten Bbhmens
	        
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