Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Samme, welche man seit dem Jahre 1843 unter dem 
Systeme hoder Zblle nicht mehr hatte erreichen koͤnnen, 
und welche ohne die Verminderung des Ertrags der Durch- 
gangszdlle und des Wasserweggelds = und anderer Gebüh- 
ren wohl den gegenwärtigen Budgetsbetrag überstiegen ha- 
ben würde. Dieser Ertrag ist übrigens erzielt worden un- 
ter einer Administration, welcher man eine zu große Stren- 
ge nicht vorgeworfen hat, und die nachfolgenden Jahre 
haben bewiesen, daß bey einer mehr energischen Aufsicht 
aus denselben Zollsätzen eine weit hdhere Einnahme ge- 
wonnen werden konnte. 
Im Jahre 1823 hat sich die Reglerung veranlaßt 
gefunden, den hohen, unserer Ausfuhr nachtheiligen Zdllen 
der franzdsischen Regierung Retorsionsmaaßregeln entge- 
gen zu setzen; aber, meine Herren! ich habe nicht gehbrt, 
dax dadurch etwas gewonnen worden sey. Man legte auf 
mehrere Artikel einen Zoll von 200 fl., und da das Mini- 
sterium einmal so hohe Zdlle beliebte, so veranlaßte ich 
selbst, daß auch das französische Porzellan unter die so 
hoch belegten Artikel aufsgenommen wurde. Allein die 
Folge zeigte, wie sehr man sich getäuscht hatte. Diese 
hoch belegten Artikel verminderten sich in den Einfuhrll- 
sten außerordentlich oder verschwanden gänzlich, ohne daß 
man darum annehmen konnte, daß dieselben auch wirklich 
in Bayern nicht oder in so geringem Maße eingeführt worden 
Diese Erhbhung der Jollsätze von einzelnen Artikeln 
hatte also gewiß keinen Antheil daran, daß der Zollertrag 
im Ganzen im Jahre ½82kx über die gegenwärtige Bud- 
getssumme stieg. Der zweyte Herr Präsident hat dieses 
Jahr in seiner Darstellung übergangen, weil, wie er mir 
bemerkte, er das Ergebniß nicht gekannt. Dieses ist 
aber dem mäßigen Jollsysteme so günstig, daß ich mir er- 
laube, Ihnen dasselbe vorzulegen. Der Rohertrag bestand 
nämlich in 3,070, co fl., der Reinertrag in 2a,166, 000 fl.
	        
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