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Samme, welche man seit dem Jahre 1843 unter dem
Systeme hoder Zblle nicht mehr hatte erreichen koͤnnen,
und welche ohne die Verminderung des Ertrags der Durch-
gangszdlle und des Wasserweggelds = und anderer Gebüh-
ren wohl den gegenwärtigen Budgetsbetrag überstiegen ha-
ben würde. Dieser Ertrag ist übrigens erzielt worden un-
ter einer Administration, welcher man eine zu große Stren-
ge nicht vorgeworfen hat, und die nachfolgenden Jahre
haben bewiesen, daß bey einer mehr energischen Aufsicht
aus denselben Zollsätzen eine weit hdhere Einnahme ge-
wonnen werden konnte.
Im Jahre 1823 hat sich die Reglerung veranlaßt
gefunden, den hohen, unserer Ausfuhr nachtheiligen Zdllen
der franzdsischen Regierung Retorsionsmaaßregeln entge-
gen zu setzen; aber, meine Herren! ich habe nicht gehbrt,
dax dadurch etwas gewonnen worden sey. Man legte auf
mehrere Artikel einen Zoll von 200 fl., und da das Mini-
sterium einmal so hohe Zdlle beliebte, so veranlaßte ich
selbst, daß auch das französische Porzellan unter die so
hoch belegten Artikel aufsgenommen wurde. Allein die
Folge zeigte, wie sehr man sich getäuscht hatte. Diese
hoch belegten Artikel verminderten sich in den Einfuhrll-
sten außerordentlich oder verschwanden gänzlich, ohne daß
man darum annehmen konnte, daß dieselben auch wirklich
in Bayern nicht oder in so geringem Maße eingeführt worden
Diese Erhbhung der Jollsätze von einzelnen Artikeln
hatte also gewiß keinen Antheil daran, daß der Zollertrag
im Ganzen im Jahre ½82kx über die gegenwärtige Bud-
getssumme stieg. Der zweyte Herr Präsident hat dieses
Jahr in seiner Darstellung übergangen, weil, wie er mir
bemerkte, er das Ergebniß nicht gekannt. Dieses ist
aber dem mäßigen Jollsysteme so günstig, daß ich mir er-
laube, Ihnen dasselbe vorzulegen. Der Rohertrag bestand
nämlich in 3,070, co fl., der Reinertrag in 2a,166, 000 fl.