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meistens auf unseren eigenen Verbrauch beschränke seyn
würden.
Von 20 Suckerraffinerien würde bep unserem Be-
darf eine nur 5000 Centner Rohzucker zu verarbeiten
haben, was die theuren Anstalten für die Fabrik nicht
lohnen würde. Nimmt man nun an, daß der raffinirte
Zucker mit dem Zolle von 20 fl. auf 53 fl. der Centner
zu stehen kommt, so würde er mit dem den Raffinerien
begünstigungsweise gestattetem minderen Zolle von 37 fl.
auf 46 fl. zu stehen kommen. Somit wäre es der
Unterschied von 9 fl. vom Centner, oder bep einer Ein-
fuhr von F5,000 Centnern eine jährliche Differenz von
675,0°00 fl., welche die Regierung denjenigen bieter,
welche die Raffinerien im Lande errichten wollen. Dieses
ist die Lockspeise für einheimische wie für fremde Unter-
nehmer, besonders da die ZSollbegünstigung, welche ihnen
geboten wird, wohl zureicht, weil der Preis des rohen
Juckers zum raffinirten, nach den mir vorliegenden
Preislisten, sich wie 9B: 11, nicht, wie der Herr Co-=
referent annimmt, wie 4: 1 ve#thäl.
Nun ist aber der fremde Kaufmann, z. B. der
Hamburger, gerade so gescheid als der in Bayern;
jener, da man ihm seinen raffinirten Zucker nicht im
Auslande abkauft, errichtet eine Commandite in Bayern,
und was gewinnt nun das Land? — Nach dem ersten
Kostenaufwande bestehen die laufenden Kosten meistens
im Arbeitslohne von etwa lo Arbeitern, welche wie
gemeine Tagldhner, was sie in der That sind, bezahlt
werden; denn die Arbeit ist so einfach, daß sie in Ham-
burg von einzelnen Familien mit Weibern und Kindern
gethan wird, weil dabey nicht mehr als gewöhnlicher
Arbeitslohn heraus kommt. Den Hauptgewinn zieht
der fremde Unternehmer, und wer von Ihnen etwas
darauf hält, das Geld im Lande zu behalten, der würde