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im Jahr 185 auf 32705 Centner herab, wopon im
ersten Semester noch 2019.8 Centner, aber im zweyten
nach Einführung des Zollsatzes von 6 fl. 4b kr. und
ro fl. nur 35 3###8 Cehtner in den Jolllisien erscheinen-:
Kann man die Wirkung hoher Zolle deutlicher sehen? —
Oder ist jemand, der glauben mochte, man habe seit
der Einführung derselben die Speisen weniger gewürzt?
An Kaffee wurden im Jahr ½ 843 bey dem FJoll-
satze von 3 fl. 20 kr. 30041 Centner eingefährt; weil.
der Kaffee leicht zu transportiren ist# nahm die offene
Einfuhr von Jahr zu Jahr ab, und im Jahr 1835,
wo der Zoll vom 10 fl. darauf gelegt wurde, betrug sie
nur noch 3077655 Centner. Daß aber in der That
um gooo Centner Caffee weniger verbraucht, und üÜber-
haupr weniger Kaffee als vor lo Jahren getrunken wer-
de, ist nach allen Erfahrungen nicht anzunehmen.
Diese Beyspiele dienen, zum Beweise der schnellen
Zunahme der Einschwärzung in Folge der höhern Zölle.
Der Nachtheil für die Gewerbe und der noch weit grd-
Pere für die Moralität liegt am Tage. Der Nachtheil
in letzterer Beziehung ist. schon oft erwaͤhnt, aber gar
zu leicht und blos als eine Declamation genommen wor-
den, und dennoch hat die Regierung für die Abwen-
dung dieses Schadens mehr zu forgen, als für die
Bereicherung der Cassen. Es kann weder ihr noch der
bürgerlichen Gesellschaft gleichgültig seyn, daß ein Theil
der. Bevdlkerung, statt sich durch Arbeitsverdienst ehrlich
zu ernähren, sich mit dem anreizenden Wagniß des
Schwärzhandels fortbringe. Bey dem Reize, der' mit
hohen Zöllen verbunden ist, wird es nicht fehlen, daß
sich in den Gemeinden an den Gränzen Schwärzerfa-
milien einnisten, und daß diese leicht in Diebe und
Räuber ausartende Brut nach und nach die Moralitäck
und Sicherheit im Lande untergräbt.
Man fährt das Bepspiel Frankreichs und Engtands
Verhandl. XIII. Bo- 35