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der Industrie gehdrig aufzuklären. — Ich habe die
Ehre, Sie, meine Herren, in Kenntniß zu setzen,
daß von Seite des Ministeriums hiezu längst alle Vor—
bereitungen getroffen senpen, um — nach Herstellung
einer festen Zollordnung — auch solche Anstalten in's
Leben einführen zu konnen. Deßwegen wurde ein Be-
rathungscomité gebildet, hiezu eine Anzahl hochgeachte-
ter Sachkenner, deren mehrere auch Mitglieder dieser
verehrten Versammlung fsind, berufen, um die Vorbe-
rathung über den neuen Entwurf eines Jollgesetzes und
über einen den Verhältnissen angemessenen Tarif zu
pflegen. Die Mitglieder haben sich der ehrenvollen Auf-
gabe mit unverdrossener Mühe, mit ausgezeichneter
Sachkenntniß, mit größter Beharrlichkeit gewidmet; auch
die einzelnen Fragen mit höchster Freymüthigkeit erbrtert.
Die Resultate ihrer Bemühungen liegen im prool,
sorischen Tarife von 1300 vor, sie sind nach Verdienst
anerkannt. Uebrigens ist bey Bekanntmachung dieses
provisorischen Tarifes (ich ersuche, diese Bemerkung
ganz besonders Ihrer Aufmerksamkeit nicht unwerth zu
halten) von Seite der Regierung gerade und bestimmt
ausgesprochen worden, daß Milderung in Ansehung
der Sätze durch Handelsverträge vorbehalten sey —
daß die Regierung zu solchen Verständnissen die Hund
zu bieten nicht ungeneigt sey. —
Als daher später die Frage in Hinsicht auf die
Vorlage des der Ständeversammlung zur Berathung zu
übergebenden Entwurfes einer Zollordnung und eines
Tarifes zu erdrtern war, wollte die Regierung diese
Verhandlungen des vorerwähnten Berathungscomite's be-
achten, und die Gründe, welche für einzelne Antrége
entfaltet worden, neuerdings in Erwägung ziehen; sie
fand hierin eine sichere Richtschnur — sie glaubte,