Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Verfasser des dem Referate beygegebenen Vorschlages sey, 
welcher die Mauth eine unnatuͤrliche Anstalt nennt. 
Meine Herren! Ich muß Ihnen bekenneu, daß ich 
als Mitglied der mehrberuͤhrten Vorberathungscommission 
diesen Vorschlag entwarf, der Commission vorlegte und 
zu den Acten uͤbergab. Ich gestehe Ihnen sogar weiter, 
daß nicht ohne mein Vorwissen der Hr. Referent diesen 
Vorschlag seinem Referate beydrucken ließ. Nicht aber 
kann ich zugeben, daß ich mich dabey einer Inconsequenz 
schuldig gemacht habe; noch weniger wird daraus die 
Folgerung gezogen werden koͤnnen, daß ich zu den hohen 
Zoͤllen nur darum stimme, um die Sache auf den Stand- 
punct zu führen, auf welchem das ganze System zusam- 
menstürzen muß. 
Dieß, meine Herren! wäre etwas, was auf der ei- 
nen Seite der Einzelne nicht kann, und was sich wohl 
kaum vereinbaren ließe mit der einem Jeden von uns 
obliegenden Verpflichtung. Ich will Ihnen mit wenigen 
Worten erzählen, wie dieser Vorschlag entstanden ist. 
Als die Vorberathungscommission im Jahre 1825 
zusammenkam, eroffnete dieselbe der k. Staatsminister 
Hr. Graf von Armansperg, und bepy dieser Gelegen- 
beit wurde die Commission von ihrer eigentlichen Bestim- 
mung näher in Kenntniß gesetzt. Es wurde von Seite 
der Staatsregierung die Aufgabe auf die Berathung über 
eine Zollordnung und über einen entsprechenderen Tarif an- 
gegeben, zugleich aber auch geäußert, daß wenn die 
finanziellen Zwecke in Verbindung mit den staatswirthschaft- 
lichen auf irgend eine andere Art als durch Zolle erreicht 
werden könnten, ohne andere Staatsbürger zu belästigen, 
als diejenigen, auf welchen die Jollabgabe dermalen 
hafte, die Regierung jedem Vorschlage, der ausführbar 
sey,gewiß alle Aufmerksamkeit schenken werde. 
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