Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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einen Beweis liefern will, so muͤßte dieser ganz anders 
gestellt werden. An Gegenstaͤnden, welche im Lande nicht 
erzeugt werden, selbst an Lurusartikeln dieser Art ging 
trotz der hohen Zolle nicht weniger ein: Man hat zwar 
behaupret, daß an Kafsee weniger eingegangen sey. Wenn 
man aber den Durchschnite der Einfuhr von mehreren Jah- 
ren zusammennimmt, so wird sich zeigen, daß die Durch- 
schnittsumme im letzten Jahre nicht zurückgeblieben sey, 
Es darf auch nicht unbemerkt hiebey bleiben, daß in der 
Zwischenzeit von der Berathung des neuen Jolltarifs bis 
zum Erscheinen desselben höchst bedeutende Quantitäten 
an solchen Colonialwaaren eingebracht wurden, welche in 
das nächste Jahr hinüberreichten. 
Es wurde sich darauf derufen, daß sich die Einnahme in 
verschiedenen Semestern verschieden stelle. keine Her- 
ren! bas weiß jeder Sachkenner, daß jeder Artikel seine 
eigene Bestellungsperiode habe; ist diese Periode vorbey, 
dann kommt von diesem Artikel in dem ganzen Jahre nur 
wenig vor, nämlich blos die einzelnen außerordentlichen 
Nachschaffungen. Auch hieraus läße sich kein Beweis 
bilden. Es wurde ferner angeführt, die Grenzzelhvache 
koste 300,000 fl., ohne die hohen 3dlle hätten diese erspart 
werden können. Ich kann dieser. Meynung nicht bepstim- 
men. Daß die vorige Grenzzollwache nicht genügt habe, 
hat die Erfahrung bewiesen. Man hat nun eine militä- 
risch organisirte und disciplinirte Grenzzelbwache bestellt. 
dagegen hält man um so viel weniger Militär, und hat 
diesem Militär eine Verwendung gegeben, welche, ohne 
den militärischen Zwecken zu schaden, noch staatswirth- 
schaftliche und finanzielle zugleich erreicht. Werden diese 
300,00 fl. aus der Jollcasse bezahlt, so wird viel mehr 
auf dem Militärbudget erspart. 
Es wurde erinnert, daß die höhern Einfuhrzölle in 
Folge der gollordnung vom Jahre 1811, wo ein eigner
	        
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