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ihnen diese rothen Garne zu wohlfeileren Preisen zu lie-
fern. Ich mochte hiezu den Autrag steilen, daß allen
Webern, welche ins Ausland arbeiten, unter den geeig-
neten Vorsichtsmaßregeln der constatirte Bedarf an rothen
Garnen vorläufig auf drey Jahre zum Jollsatz von ##1fl.
40 kr., wie ihn der Herr Abgeordnete Fikenscher bean-
tragte, überlassen werde, und hiebey durchaus keinen Un-
terschied weder von einem Kreis noch von einem Gewerb-
treibenden machen.
Wenn inzwischen von Seite der Regierung für die
Rothfärberey etwas geschieht, so mag die nächste Stände-
versammlung beurtheilen, in wie fern es zweckmäßig ist,
diesen Satz zu erhoöhen.
Auf diese Art, glaube ich, werden alle Interessen ge-
wahrt und wir stellen uns nicht in ein feindseliges Ver-
hältniß mit Würtemberg, dessen Gewerbsinteressen eben
so gut wie die unsrigen hier berucksichtigt werden müssen.
6. Ueber den Artikel Glas sind bereits von Sachken-
nern alle ndthigen Aufklärungen gegeben. Die Spiegelfa-
briken im Rezarkreise verdienen die höchste Beachtung; sie
bringen sehr viel Geld ins Land und zwar nicht blos für
die erportirten Spiegel, sondern auch für das Holz, wel-
ches dazu verwendet wird, und die hiezu erforderliche
Arbeit. Wieviel dieses betrage, mag man daraus beur-
theilen, daß in einem Jahre zu den Unterlagen und Kap-
seln der Spiegel 00,000 Baumstämme in der Umgegend
von Nürnberg verwendet worden sind.
7) In Bezug auf Papier ist wenig Differenz zwi-
schen den Ansichten des Herrn Coreferenten und des Herrn
Abgeordneten v. Utschneider, nur einige sehr leicht erkenn-
bare größere Sorten will Letzterer belegen; ich stimme ihm
in dieser Hinsicht bey-
Es wurde den Papierfabrikanten gleichsam zum Vor-