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ohne sich zu zerruͤtten, vieles aus andern Laͤndern con—-
sumiren könne. Ich wuͤnsche, daß selbst der Bauer auch
manchmal eine Beuteille Champagner trinken könne; nach-
dem, wie mein Freund Graf Taufkirch sagt, nichts besser
auf ein Glas Bier paßt, als ein Glas Champagner. In-
dessen ist vor allem nothwendig, daß die Bevolkerung sich
vermehre, daß Fabriken entstehen, daß hiernach der Land-
mann für seine Producte reichlichen Absatz in der Nähe
finde. Der Abgeordnete Rudhart gestand selbst ein,
daß der Schutz durch Jolle die Industrie heben könne, er sagt
aber, dieser Schutz müsse nur für die erste Begründung
gewährt werden, und nicht auf ewige Zeiten.
Meine Herren! auf ewige Zeiten machen wir nichts;
aber es gehört ein Menschenalter dazu, bis eine Fabrik
als vollständig begründet angesehen werden kann. Die
erste Vegründung der Fabrikation in England dauerte
über ein Jahrhunderk, denn nicht früher glaubte man
des größten Schutzes entbehren zu können. Er bemerkte,
unter der Königin Elisabeth von England seyen die streng-
sten Maßregeln ergriffen, die Fabriken aber doch nicht
gehoben worden. Die Engländer verehren diese Kbnigin
als eine Schutzgbttin, eben weil sie dem Wohlstand der
Fabriken und dem Seehandel durch ihre Mapregeln die erste
Begrundung gegeben hat. Wenn wir einmal ein halbes
Jahrhundert lang auf die Industrie gewirkt haben, dann
können wir wieder auf andere Maßregeln denken; allein
wenn wir jetzt in England sagen hören, wir wollen kei-
neu Schutz für die Industrie, nachdem sie bey ihnen schon
Schutz genug genossen hat, dann ist es gerade, wie wenn
ihrer zwey ein paar Bouteillen Wein haben, und der
Eine, nachdem er die erste allein ausgetrunken hat, zum
Andern sagt: „Bruder! du wirst deine Bouteille doch
nicht allein austrinken, wir wollen sie theilen!
Der Abgeordnete Rudhart bemerkt, daß das Bey-