Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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ziehe mich in dieser Hinsicht auf die Vorstellung des 
Hauses Schöppler und Hartmann von Augöburg. 
Denn bey den Zollsätzen zu 20 oder 30 fl. kann der Pers- 
fabrikant nicht arbeiten, weil wir die fremden Perse 
nicht in dem hiernach zur Ausgleichung erforderlichen 
Verhältnisse höher belegen kodnnen. Ich beantrage daher 
statt 30 fl. zu setzen: für alle Persfabriken 3 fl. 30 kr. das 
erste Jahr; das zweite Jahr 5 fl., das dritte Jahr 0 fl. 
40 kr. und so Jahr von Jahr aufwärts, bis der Satz 
von 20 fl. erreicht wird. 
Diese Begünstigungen sollen nicht blos dem Fabri- 
kanten zu Gute kommen, sondern auch den Kaufleuten, 
welche die Waaren zu dem Zwecke beziehen, sie im In- 
lande drucken zu lassen. Das war auch früher der Fall. 
Ein Kaufmann bezog die rohe Waare und ließ sie dann 
fertigen. Auch die Fabrikanten sind dabey gut gestanden; 
es wäre ihnen dieses die allerliebste Art des Geschäfts- 
betriebes; denn sie ersparen dabey das Capital und den 
Risico des Verkaufes. Der nationalwirthschaftliche Zweck 
wird auf gleiche Weise erreicht; nur mussen die gehd- 
rigen Sicherheitsmaßregeln ergriffen werden, daß keine 
Unterschleife geschehen. 
In Ansehung der Wollfabrikate trage ich auf Er- 
höhung des Zollsatzes von 00 auf 100 fl. um deßhalb 
an, weil sie oft mit andern zu 100 fl. zu belegenden 
Stoffen vermischt sind und die Ausscheidung schwer ist. 
Wenn Herr v. Utzschneider nicht schon selbst diese 
Belegung vorgeschlagen hat, so sehe ich darin lediglich 
eine Art von gartgefühl von seiner Seite, weil er selbst 
Tuchfabrikant ist. 
Noch muß ich erinnern, daß in Beziehung auf die 
Wollfabrikate bey dem bestehenden Mauthvereine unsere 
Casse bedeutend verliert. An Wollfabrikaten werden nach 
Bayern jährlich importirt 6,400 Centuer. Was exportirt
	        
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