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wird, ist meistens inlaͤndisches Fabrikat, die Wuͤrtember—
ger Fabrikanten sind uns voraus.
Nach Memmingers Jahrbuchern sind 1823 erportirt wor-
den 4402 Centn. und importirt 2108 Cent., und nach
andern Notizen hat die innere Consumtion der importir-
ten Waaren sich nicht höher als auf 800 Cent. belaufen.
Nehmen wir nun an, daß die Wollenwaaren per
consumo zu 100 fl. pr. Centner belegt werden, so macht
dieß von 6400 und 300 Centner eine Einnahme von
720,000 fl. Wird dieß vertheilt zwischen Würtemberg
und Bayern im Verhältnisse der Bevolkerung von 5 zu
1, so erhält Würtemberg die Summe von 240,000 fl.,
wogegen Würtemberg nach seiner eignen Consumtion nur
gebührt hätte der Betrag von 80,000 fl.
In Folge der Vereinigung der Cassen wird also Wur-
temberg einen Gewinn von 100,000 fl. machen, welchen
die Bayern bezahlen. Auf das Mehr oder Weniger kommt
es im Principe nicht an; aber nachgewiesen und aner-
kannt ist, daß in Würtemberg die Exportation an Woll-
waaren das Doppelte beträgt von der Importation; nicht
so bey uns.
Deßungeachtet, meine Herren! stimme ich für den
Satz von 100 fl., weil wir uns durch partielle Nachtheile
nicht abhalten lassen konnen, ein ganzes Spstem zu ver-
folgen.
In Ansehung der landwirthschaftlichen Pro-
ducte glaube ich, die Ansicht des Herrn Abgeordneten
Häcker in Beziehung auf Mohndl um so mehr gegen
den Herrn Coreferenten unterstützen zu sollen, als diese
Fabrikation bey uns sehr zugenommen hat, und vorzüglich
im Untermainkreise, wobey ich z. B. den Herrn Brei-
tenbach von Würzburg anführe. Auch in Würtemberg
bestehen hierin, vorzuglich in Heilbron, sehr ausge-