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aufhoͤren, oder mit Schaden fortarbeiten sollen. Seit Kur-
zem erhielt ich mehrere Briefe, daß bey einigen nicht un—
bedeutenden Huͤttenbesitzern, die als brave, rechtschaffene
und sparsame Menschen bekannt sind, der Concurs aus-
gebrochen sey, und viele andere sich in einer verzweifelten
Lage befinden, und man auch deren Sturz gewärrige,
wenn nicht bald Hülfe erscheine. — Ja, meine Herren,
die solidesten Hüttenbesitzer sehen mit Zittern und Jagen
iin die Zukunft; erhalten solche nicht endlich gerechten
(Schutz und Schonung, so müssen sie alle fallen.
Der Hr. Abgeordnete Heinzelmann bemerkt in
seinem Coreferate, daß die inländischen Hüttenwerke auch
die technischen Verbesserungen des Auslandes sich eigen
machen und nicht zurückbleiben modchten, und, wie man
häufig sagt, daß unser Eisen an Güte dem vom Auslande
nachstehe. Diesen Behauptungen muß ich als unwahr wi-
dersprechen. Bapern kann in seiner Eisenproduction sich
mit jeder ausländischen messen; unsere Gußwaaren und
geschmiedeten Producte werden nirgends besser erzeugt,
und unser Drahr= und Schraubeneisen darf sich keck mit
dem schwedischen Eisen, welches als das beste erkannt ist,
messen. Glaubt man künstliche Erzeugnisse, als z. B. die
Berliner Gießerey von seinen Haar= und Uhrketrten 2c. dar-
unter zu verstehen, die uns fehlen, welche aber in Bayern
keinen Absatz sinden und als Künsteley eine jährliche Zu-
buße von 80,000 preußischen Thalern erfordern, dann muß
ich solchen Behauptungen freylich Recht geben, daben aber
bemerken, daß ein Privatunternehmer solche Opfer nicht
bringen kann, noch bringen wird, und ich rathe unserer
Regierung mit Allen ihren Kräften und Mitteln nicht dazu,
ein solches gekünskeltes Unternehmen anzufangen.
In gutem und fehlerfreyem Eisen aller Art steht Bayern
dem Auslande nicht nach; und gibt es wirklich inländi-
sche Eisenhandlungen, die sich über die Qualität unseres