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Eisens beklagen, so tragen solche die Schuld selbst; —
solche Handlungen duͤrfen sich nur im Inlande umsehen,
und sie werden in reichlicher Anzahl und mit leichter Muͤhe
gute Eisenfabriken finden; dagegen zahle man aber auch
einen billigen und angemessenen Preis dafuͤr, und verlange
nicht dieselben niedrigen Preise des auslaͤndischen schlech-
tern Eisens.
Will und kann man den Eingangszoll auf ausländi-
sches Eisen nicht erhoͤhen, so bitte ich, es bey dem beste-
henden Tarife von 3 fl. 20 kr. pr. Centner für das ganze
Kdnigreich zu belassen, welches um so gerechtfertigter er-
scheinen wird, da Würtemberg uns hierin noch seinen
Ueberftuß zusenden wird, was ich auch schon bey der De-
batte über das Zollgesetz bereits berührte.
Eisenwaaren. Meine Herren! Hierüber könnte
ich stundenlange Reden halten, wenn ich Ihnen alles ent-
wickeln wollte, wie dieser Fabrikationszweig seit 10 bis
20 Jahren gesunken ist. Stepermark, Böhmen, die Nie-
derlande, Suhl, Schmelkalden und andere Plätze über-
schwemmen damit Bayern zum Erstaunen. Schmuggler
und Hausirer schleppen alle Gaͤttungen von diesen Artikeln
wie Ballast in das Koͤnigreich, und zu Preisen, wenn man
große Parthien kauft, daß man nicht glauben sollte, wie der
Arbeitslohn bezahlt werde. Ganze Kisten und Fässer haben
davon oft gar keinen Werth, denn nur in dem Artikel Vor-
hängschldsser kann man eine Menge untersuchen und
nicht eines branchbar darunter finden. Tausende von Hän-
den wurden sonst im Inlande mit der Fabrikarion von allen
Gattungen Eisemvaaren beschäftigt, und nährten sich red-
lich, aber jetzt sind die mehrsten dieser Anstalten verschwun-
den; — nur einige Waffenhämmer erhielten sich noch und
seufzen nach besserer Zeit. Ich kenne Waffenhämmer ge-
nug, die sonst 40 bis 50 Menschen beschäftigten, nun aber
nur noch zwey bis drey Arbeiter haben, und betrachtet
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