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ist wohl mehr durch unsern Zolltarif gedruͤckt gewesen als
erwaͤhnte Producte. — Die Folgen davon werdeu alle
Tage trauriger, und mehrere Werke sind bereits einge-
schlafen, und die noch bestehenden liegen in ihren letzten
Zügen und werden bey dem Fortbestande des bisherigen
Jolltarifs ihr Ende bald erreichen, wodurch eine Menge
von Einwohnern ebenfalls verarmen und brodlos werden.
Bis jetzt war der größte Absatz ins Ausland, weil
Bapern mehr von diesen Producten, vorzüglich feine
Kupfervitriole fabricirt, als es bedarf, und daher ge-
nthiger ist, Absatz im Auslande zu suchen, wie dieser
Absatz abgenommen hat, will ich hier nur ein Beyspiel
von Preußen erzählen.
Die Umgegend von Torgau, Cottbus, Finsterwalde
und andere Orte in Neupreußen, verfertigen bekannter
Weise viele ordinäre wollene Tücher, vorzüglich schwarze,
die in großen Parthien auf mehreren Messen verkaufe
werden. Diese Gegenden bezogen vorzüglich aus Bapern
jährlich eine bedeutende Parthie feiner Kupfervitriole,
die sonst 6 ggr. Eingangszoll per Faß vom Centuner zahl-
ten, nun gber 1 Thlr. 10 ggr. zahlen müssen. A#es
wurde angewandt, diesen erhöhten Eingangözoll wieder her-
unter zu bringen, und von mehreren Tuchmanufakruri-=
sten vereint und einzeln Vorstellungen dagegen nach Ber-
lin zum Ministerium des Innern eingesendet, — aber
vergebens; dieselben wurden dahin beschieden, daß sie die
inländischen ordinären Vitriole, obgleich theuerer al3
die ausländischen, doch zu ihrer Fabrikation verwenden
kdnuren, und bierin der inländische Bedarf gedeckt sey 2c.
Eine Jeit lang, da der Eingangs zoll der ordinären Vitriole
doch noch billiger stand, als der der feinen Kupfervi-
triole, gingen noch mehrere Transporre von letzterer
Gattung dahin ab, in den Frachtbriefen aber als grün-
blauer ordinäcer Eisenvitriol bezeichnet, und es gelann