Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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glaube, daß, wenn wir auslaͤndische Artikel oder Waa- 
ren nothwendig haben oder nur wuͤnschen, wir in Bayern 
Leute genug finden, die sich diesem Handel mit Vergnuͤ— 
gen unterziehen. In ein weiteres Detail will ich nicht 
eingehen, sondern bey der Abstimmung mich aussprechen. 
Der Abgeordnete Graf von Benzel-Sternau: 
Meine Herren, vor einigen Wochen hatte ich die Ehre, 
Ihnen von der Bühne aus meine Ansichten über das 
Zollwesen vorzutragen. Ich beschäftigte mich damaks 
vorzugsweise damit, zwey Puncte herauszuheben, die ich 
noch jetzt für die wichtigsten halte, wie ich sie schon seit 
einer Reihe von Jahren für bochst wichtig gehalten habe. 
Fürs Erste die Nothwendigkeit, daß Deutschland 
im Ganzen Ein Zollwesen habe. Ich ging von 
dem Satze aus, daß jeder deutsche Staat, der zu den eigent- 
lichen rein deutschen Staaten gehdrt, und deren großter 
Bayern ist, in Beziehung auf die natürliche Gestaltung 
von Deutschland nur eine Frartion des Ganzen sey. Ich 
folgerte hieraus die Nothwendigkeit, die durch Geschichte 
und geschichtliche Entwickelung getreunten Theile des na- 
türlichen Ganzen auch in politisch = commercieller Hinsicht 
wieder zusammen zu führen, und durch gemeinschafrliches 
Interesse, unerachtet ihrer Selbständigkeits-Vereinzelung, 
zu identificiren. Dann erst, meine Herren, wenn dieses 
einmal geschehen ist, wird unser Vaterlaud das sepn, 
was die übrigen größern Länder jetzt schon sind und vom 
Anfange ihrer Handels= und Jollverhältnisse an waren, 
— ein Ganzes. 
Wir deutsche Staaten, (nach Abrechnung der zwey 
großen Ehrenmitglieder, die uns nur theilweise angehdren) 
wir rein deutschen Staaten, sage ich, haben hier wie 
überall die dringendste Aufforderung vor uns, uns als 
Familienmitglieder eines großartigen Verhältnisses anzu-
	        
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