Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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stehen ohne eigentlichen Reichthum, und es waͤre kein Un- 
gluͤck, wenn wir in Bayern keinen Menschen haͤtten, der 
eine Million besaͤße, aber dagegen keinen, der weniger 
als 1000 fl. haͤtte. Wir wuͤrden bey diesem Verhaͤltniß 
gluͤcklich. 
Wenn sich die uͤblen Folgen des staatswirthschaftlichen 
Systems entwickelt haben, dann verschwindet ploͤtzlich der 
ertraͤumte Schatz, der uns golden unter Kohlen entgegen 
gluͤhte und wir tragen verbrannte Roͤcke und duͤrre Blaͤtter. 
Diese kurze Recapitulation meines früheren Vortra- 
ges thut Ihnen zugleich dar, daß ich damals schon die 
Elemente des Tarifs berührte. Ich anticipirte allerdings 
hiedurch einen Theil der jetzigen Berathung. Allein ich 
hielt diese Anticipation aus mehreren Grunden für gut 
und nützlich. Meine Ueberzeugung sagte mir, daß sie 
schon bey der damaligen Deliberation von bedeutendem Ein- 
fluß seyn müsse. Dann schien mir auch die Beherzigung 
nothwendig, daß bereits der Entwurf des Zollgesetzes 
eine Tendenz nach dem staatswirthschaftlichen Systeme 
kund gab. Endlich fand ich jene Anticipation in Bezie- 
hung auf die damals schon in Antrag gebrachte drey- 
jährige Ermächtigung des Ministeriums zu Erhdhung der 
Zollsätze nach den jedesmaligen Bedürfnissen der Unter- 
handlungen mit auswärtigen Staaten sehr wesentlich er- 
forderlich. Zugleich darf ich Ihnen in derselben Antici- 
pation vor drey Wochen den ersten Grund nachzuweisen 
die Ehre haben, warum ich dießmal nicht von der Red- 
nerbühne sprach. Vertrauen auf einigen Eindruck meiner 
damaligen Rede und Schonung unserer kostbaren Zeit 
hielten mich vor allem zurück. 
Eine zweyte Ursache, warum ich mich der Bühne 
dießmal enthielt, mußte ich schon in Ihrer wirklich er- 
folgten Einwilligung zu der so eben angeführten Ermäch-
	        
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