Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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Zwey andere Mitglieder, zugleich Mirglie 
schufes, widmeren ihr Bestreben demselben Swe 
Mercantilspstems, aber auf ganz Lerschiedenen Wegzen. 
Getrenmt wollte die legislative Anschauung Finanziells 
von Industriellem wissen; vertheidigen wollte die applica- 
tive Feststellung das Resultat der Stimmenmehrbeit de 
Ausschusses, und so man wie vermunftigerweise und s elbst 
nach der alten Lehre des Sprichworts auf jedem 
nach Rom kommen kann, so gewährte uns jeder Theil 
plausible Gründe. 
Ein siebenter Redner widerlegte die Racionalisten im 
Zollwesen, die Zollliberalen. Bescheidenheir wie Eigen- 
liebe verbieten mir ein Urtheil in eigener Sache. 
Um so unbefangener und verstandesinniger darf ich 
dem Achren meine Hand reichen; ihm, unserm hoch- 
geschätzten Apostel der Logik! Diesmal, wie immer, un- 
terstützt von reichhaltiger Landes= und Factenkenntniß, und 
für die Frepheit des Gewerbes und Handels mir edler 
Wärme sprechend. 
Und so, meine Herren! und also am Ziele dieses Ue- 
berblicks unter acht Stimmen nur eine für Freyheit, 
sieben gegen sie! 
So gingen die Reden belehrend und betrübend an mir 
vorüber;. wie aber stehen nur mir gegenüber die vier 
Tarife? 
Der von 1810, der harmloseste in seinen Jollsätzen, 
einfach und bescheiden sich darstellend, doch nur scheinbar 
harmlos! Zur Hälfte ist sein Köcher auch mit vergifte- 
ten Pfeilen gerüstet. Er fällt unserer Production in den 
Rücken; denn er höngt sich als Wampyr an unsern Activ- 
handel. Oemoch hat sich dieser, wie Sie gestern von 
einem Kenner vernahmen, tapfer bewährt, und wie die 
Parther fliehend gefochten. Auch mag man dem Tarif 
1.
	        
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