Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

gen man slch englischer Etiqguetten bedienen muß, um Ab- 
satz zu erhalten. Die Verirrung gehet sd weit, daß man 
die Etiquette zuerst ansieht; ist diese englisch, so würdigt 
man erst die Waare, sie anzusehen. Ein trauriges Zeichen 
der Zeit. 
Strumpfwirkerwaaren werden im Lande, besouders in 
Schwabach und in Erlangen, so schön gefertiget als im 
Auslande, Proben häben es ebenfalls bewiesen, daher ver- 
dient dieses Fabrikat vollen Schutz. Ich beantrage, den Ein- 
gangszoll gleichfalls in die höchste Rubrik aufzunehmen. 
Wenn dieser hochste Zollsatz statt findet, wird es bev 
den Nadeln, so wie bey den Strumpfwirkerwaaren, nur 
wenige Kreuzer auf den Gulden Werth ausmachen. 
Bey den Wendelsteiner Mühlsteinen wurde erinnert, 
daß die Salzburger vorzüglicher wéren, weil das Salz- 
burger Mehl so schön ist; um hier ein genugendes Resul- 
tat aussprechen zu können, gehbrt eine genaue, vielseitige 
Untersuchung voraus. Die Hauptsache bey einem gut ein- 
gerichteten Mühlwerk ist, viel und schbnes Mehl heraus- 
zubringen, und daben müssen die Steine das Meiste thunz 
die reine Absonderung der Kleien ist es, die schdnes und 
feines Mehl erzeugen läßt. Es sind schon Böhmische, 
Miltenberger = Champagner und dergleichen Mahlskeine 
mehr probirt worden. Zu unserer gewöhnlichen Mühlerey, 
wie sie in der Gegend von Nürnberg ist, und die nicht 
leicht einer andern nachstehen wird, sind die Wendelsteiner 
immer noch vorzüglich brauchbar. 
Wenn ich noch überdieß einen Eingangszoll auf 
fremde Mühlsteine von 2 fl. — beantrage, so ist dieses 
nur eine mäßige Gleichstellung der Abgabe, welche die 
Steinbruchbesitzer dem Aerar leisten, und finde es daher 
hochst billig, daß 2 fl. per Stück Eingangszell auge- 
nommen werde.
	        
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