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Rohe Häute sollen einen ganz maͤßigen Ausgaugszoll
bezahlen; hingegen der Eingangszoll auf ausländisches Le-
der mag auf 15 fl. per Centner angenommen werden.
Die inländischen Gerberepen haben dadurch einigen Vor-
theil, der die Concurrenz mit dem Auslande herstellt.
Eingangszoll auf ausländischen Hopfen, 15 fl. per
Centner, stimme ich bey; erzeugt wird im Lande genug
und der ausländische ist uns entbehrlich.
Ich theilte Ihnen hier meine Ansichten mic und wer-
de mich freuen, wenn sie eine geneigte Aufnahme finden.
Der Abgeordnete Krämer: Wenn ein ausgezeich-
neker, talentvoller Redner noch in Zweifel zieht, ob seine
mit hinreißender Beredtsamkeit für die niedrigen Zölle aus-
gesprochenen Worte Eingang finden werden, wie soll ich
es unternehmen, das System der niedrigen Zolle und des
frepen Handels zu vertheidigen, obschon ich ganz von den
Vortheilen derselben überzeugt bin? Ich stimme daher
dem gemäßigtern Vortrage des Hrn. Heinzelmann,
so wie der Majoritär des zweyten Ausschusses hinsichtlich
des Zolltarifes bey. Nur kann ich mich nicht mit dem
Antrage der Waarenstempelung vereinen, weil ich diese
gehaͤssige Manipulation und ihre Unzweckmaͤßigkeit von
vergangenen Zeiten her sattsam genug kenne. Niemals
werde ich meine Zustimmung zu noch hoͤhern Zollbelegun-
gen geben, weil dadurch weder die finanziellen noch die
staatswirthschaftlichen Interessen gefoͤrdert werden. Ich-
will die Gründe dagegen nicht wiederholen, weil schon
mehrere einsichtsvolle Redner dieselben anführten. Gern
und mit Vergnügen unterstütze ich die Anträge wegen
Beschränkung des Besuches der unzähligen Jahrmärkte in
Bapern und der strengen Anwendung gegen den Hauftr-