Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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hoch genug finde. Eine höhere Belegung würde die trau- 
rige Folge haben, daß der nicht unbedeutende Zwischen- 
handel in diesen Artikeln aufydren müßte, wodurch zu- 
gleich manches inländische Erzeugniß zurückbleiben würde. 
Garne, vohe, ungebleichte. Ich würde diesen Ar- 
tikel zum Wohl der inländischen Fabriken und Webereyen 
zu einem noch niedrigern Eingangszoll begutachten, wenn 
nicht der Antrag des Coreferenten Hrn. Heinzel- 
mann denselben schon gemäßigt hätte; allein auch die 
Spinnereyen durch Maschinen in Augsburg verdienen 
Beachtung. Wir haben deren zwey in Augsburg, die sich, 
auch ohne Unterstützung und Begünstigung, ritterlich auf- 
recht erhalten haben. Diese Spinnereypen, nicht unbedeu- 
tend, würden noch mehr an Ausdehnung gewonnen ha- 
ben und gewinnen, wenn auch sie, gleich andern Fabri- 
kanten, berucksichtigt würden. Oaher geht mein Antrag 
dahin, daß die rohen ungebleichten Baumwollengarne den 
niedrigen Eingangszoll von 50 kr. genießen sollen, aber 
nur auf jene Nummern, welche höher sind, als die in 
unsern vaterlandischen Spinnanstalten hervorgebracht wer- 
den. Dieses wird den Inhabeen unserer Spinumaschinen 
in Bayern immer mehr Muth geben, ihre Gespinnste zu 
vervollkommnen und ihre Anstalten zu erweitern. 
Türkisches Garn. Wir haben in Augsburg 
Türkischrothfärberepen, die für ihre Etablissements bedeu- 
tende Opfer gebracht haben; allein wegen Mangels an Un- 
terstützung unterlagen solche theils, theils mußten sie auf- 
gegeben werden, obschon diese Etablissements schdne Fort- 
schritte in dieser Art Färberey gemacht hatten. Ein an- 
gesehenes Haus, mit bedeutenden Mitteln versehen, stehr 
im Begriffe, eine solche Färberey zu errichten; allein wie 
kann ein Unternehmer sich eine feste Rechnung machen, 
und für seine bedeutenden Auslagen gedeckt werten, wenn
	        
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