Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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so bedeutende Licenzen zur Einfuhr dieses Artikels mit 
geringem Zolle ertheilt werden? Ich sehe zwar die Noth- 
wendigkeit ein, daß dieß zur Unterstuͤtzung der Webereyen 
und Fabriken im Obermainkreise noch nuf einige Zeit un- 
umgängliches Bedürfniß ist; allein jede Sache muß doch 
ihr Ziel haben. An wen soll der Türkischrothfärber sein 
Erzeugniß verkaufen? auf welche Aussichten soll er sein 
Etablissement gründen, wenn die Begunstigungen auf 
Einfuhr an alle Gewerbsleute und Fabriken fortdauern? 
Daher wäre mein Antrag, daß diese Begünstigungen nur 
noch auf drey Jahre statt finden sollen, daß man mit 
größter Umsicht in Ertheilung derselben verfahre, und die 
Etablissements der Türkischrothfärbereyen auf alle Weise 
begünstige und ihre Fortschritte mit sorglichem Auge beob- 
achte. Man färbt die rothen Callicos in Augsburg ge- 
wiß meisterhaft; warum sollte es mit dem Garne nicht 
gelingen, wenn die Unternehmer Unterstützung finden und 
ihnen eine lohnende Aussicht in die Zukunft erdffnet wird? 
Hopfen. Ich bin zwar kein Landeigenthimer und' 
des Feldbaues unkundig: allein ich habe in den verschie- 
denen Darstellungen zur Freude und zum Troste des Va- 
terlandes wahrgenommen, daß die Ausfuhr von bayeri- 
schem Hopfen bedeurend ist. Dieses Naturproduct ist zu- 
gleich ein Handelsartikel. Wenn wir alsd auf die Ein- 
fuhr des Hopfens Eingangszoll setzen, so mdchte dieses 
den Absatz unseres Hopfens ins Ausland erschweren und 
gleich hohe Zlle bey andern Nachbarstaaten herbeyfäh- 
ren; daher ich zu keiner Erhöhung des durch den zwey- 
ten Ausschuß beantragten Eingangszoll von 5 fl. stimmen 
kann. 
Oele. Da Bergamotöl und Cedetbl den Tabak- 
fabrikanten unentbehrlich sind, so würde ich solche zum 
nämlichen Tarife, wie die medicinischen Oele, zu 3 fl. 20 kr. 
beantragen.
	        
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