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Koͤnigreiche baumwollene Gewebe in hinlaͤnglicher Quali—
taͤt und Quantitaͤt erhalten konne, soviel zu dem Absatz.
im Innern erforderlich ist, zweifle ich keineswegs. Die
Klage, die gehbrige Qualität und Quantität nicht erhal-
ten zu kdunen, dauert nun schon über neun Jahre, und
was der polytechnische Verein im Öberdonankreise zum
Besten und zur Emporbringung der Weber von den Jar-
ren 1818—1823 nicht wirkte, geschah außer diesem nichrs.
Man erhebt immer gleiche Klage, man bedient sich im-
mer der Begünstigungen, und unsere Weberevyen werden
bey diesen Verhältnissen keine Fortschritte machen, und
eine nützliche, bedeutende Classe von Staatsbürgern im
Inlande wird zu Grunde gehen, während man fremde
Stoffe ins Vaterland einführt, nicht zufrieden mit den
Begünstigungen zur Aushaltung der Concurrenz im Aus-
lande. Der mit großerer Intelligenz begabte Fabrikant
muß denn nicht so hoch gestellten Weber in seinem Fache
immer mehr zur größern Vollkommenheit hinzuführen
suchen. Oieß ist der schdne Beruf des patriotischen Fa-
brikanten. Nicht unbekannt ist mir, daß die jetzigen Zei-
ten mit jenen eines Herrn von Schüle nicht in Ver-
gleich konnen gezogen werden. Ich kenne die Fortschritte
in der Mechanik und Chemie gar wohl, welche in neuern
Zeiten gemacht worden sind. Ich führte auch deßwegen
dieses Beyspiel nicht auf, sondern ich wollte nur zeigen,
was der Fabrikant auf den Weher vermag, wenn er sich
desselben ernstlich annehmen will. Auch waren zu den Zei-
ten Schüle's keine hohen Jolle, die den Fabrikanten Si-
cherheit gewährten. Was man erzielen kann in dieser Hin-
sicht, davon hat der polytechnische Verein, resp. der Aus-
schuß von Augsburg auch in neuern Zeiten Beweise ge-
liefert. Wäre ich auch nicht Bürgermeister und hätte
nur ein Paar gesunde Augen, so mußte ich sehen, daß
die Augsburger Weber nicht allein Gingangs, Fut-
terzeuge, Barchent, weiße Waaren, Jaconet, Rips, Croi-