Full text: Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung des Königreichs Bayern im Jahre 1827/28. (13)

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dem Schleichhandel seine größte Stärkt geben, und thn 
zu einem fdemlichen Gewerbe ansbilden. Ich habe damals 
erwähnt, wie hohe Zollsätze eine sehr theure, mit Eingrif- 
fen in die Freyheit der Staatsbürger verbundene Controlle 
nothwendig machen und die Moralität des Volks verder- 
ben. Ich habe damals bemerkt, wie hohe Eingangszblle 
am wenigsten für das von allen Seiten offene Bavern 
passen, wo seine vielen Angrenzungen den Schleichhandel 
so sehr erleichtern. " 
Wegen des Ausgangszolles habe ich vor drey Jah- 
ren geaͤußert, daß sich der Unternehmungsgeist der Nation 
frey und ungehindert muͤsse bewegen koͤnnen, und daß da- 
her bey dem Absatze der Waaren in das Ausland nur die 
moͤglichst wenigsten Hindernisse statt finden duͤrften. Ich 
habe damals gewünscht, daß der zollfrepe Ausgang aller 
Waaren gestattet werden kdante. 
Indem ich Ihnen hiere, meine Herren, eine kurze Ue- 
bersicht von dem zu geben und auf das hinzuweisen mir 
erlaubte, was ich über Jollordnung und Zolltarife bey 
der letzten Ständeversammlung hier gesprochen habe, muß 
ich Ihnen bekennen, daß sich in einem Jeitraume von drey. 
Jahren meine Grundsätze über diese wichtigen Gegenstände 
um so weniger geändert haben, als nicht nur die hochge- 
fevertsten Staatswirthe sich zu denselben Grundsätzen be- 
kennen, sondern auch die Erfahrung, was noch weit mehr- 
ist, dafür gesprochen hat. 
Ich habe vor drey Jahren in diesem Saale den 
lebhaften Wunsch ausgesprochen, daß in allen deutschen 
Bundesstaaten eine wechselseitige freye Aus fuhr aller noth- 
wendigen Lebensbedürfnisse und mehrere ehrenvolle Aus- 
nahmen von dem traurigen Systeme der wechselseitigen 
deutschen Sperranstalten statt finden, daß das Isolirungs-= 
und Hrohibitivsystem unter den deutschen Staaten zur 
Ehre und zum Vortheil der Nation aufhören, daß die dem
	        
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